An Bord der ISS wurde sie vom US-Astronauten Mark Vande Hei und den russischen Kosmonauten Anton Schkaplerow und Pjotr Dubrow in Empfang genommen. Der 51-jährige Maurer ist nach Alexander Gerst der zweite Deutsche im Astronautenkorps der Europäischen Weltraumagentur ESA und der erste deutsche Astronaut, der an Bord einer SpaceX-Raumkapsel zur ISS flog. Insgesamt ist er der zwölfte Deutsche im All.
Zur "Crew 3" gehören neben Maurer die US-Astronauten Raja Chari und Tom Marshburn sowie die US-Astronautin Kayla Barron. Der US-Luftwaffenpilot Chari, der Kommandant der Mission, ist wie Maurer und Barron zum ersten Mal im All. Marshburn war schon zwei Mal auf der ISS.
Der Saarländer Maurer und seine drei US-Kollegen sollen ein halbes Jahr lang auf der ISS leben und arbeiten. Während Maurers Mission "Cosmic Kiss" sind mehr als hundert wissenschaftliche Experimente geplant, von denen 36 in Deutschland entwickelt wurden. Forschen wollen Maurer und seine Kollegen in den Bereichen Physik, Biologie, Medizin und künstlicher Intelligenz und dabei neue Technologien erproben.
Die "Crew 3"-Astronauten sollen auch Weltraumspaziergänge absolvieren, um Arbeiten an den Solarpaneelen der ISS vorzunehmen. Ende des Jahres werden sie japanische Weltraumtouristen begrüßen, die an Bord einer russischen Sojus-Kapsel zur ISS fliegen. Im Februar erhalten sie außerdem Besuch von Touristen, die mit der SpaceX-Partnerfirma Axiom ins All reisen.
Zur Erde zurückkehren soll Maurer im April 2022. Der promovierte Materialwissenschaftler aus St. Wendel hatte ein mehrstufiges jahrelanges Auswahlprogramm durchlaufen, bevor er 2015 in das Astronautenkorps der ESA aufgenommen wurde. Danach folgten weitere Ausbildungsschritte. Für seine Mission auf der ISS absolvierte Maurer zudem noch einmal kräftezehrende Spezialtrainings – darunter für Überlebensstrategien in der Kälte und medizinische Notfälle.
Der Start der Mission war ursprünglich schon für den 31. Oktober geplant, wurde aber zunächst wegen eines Sturmtiefs verschoben. Dann musste der Flug wegen einer "geringfügigen medizinischen Angelegenheit" bei einem Besatzungsmitglied erneut aufgeschoben werden. Zuletzt wurde auch noch die Rückkehr einer anderen ISS-Crew vorgezogen.
bfi
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