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Neuer COP26-Entscheidungsentwurf

Der neue COP26-Entscheidungsentwurf zeigt sich mit einer abgeschwächten Formulierung zum Kohleausstieg.

Am offiziell letzten Tag der UN-Klimakonferenz in Glasgow hat der britische Konferenzvorsitz überarbeitete Verhandlungstexte vorgelegt. In der am Freitagmorgen veröffentlichten Rahmenentscheidung der COP26 ist weiterhin ein Aufruf zum Ausstieg aus der Kohleenergie enthalten. 

Allerdings wurde dieser mit dem Zusatz "ohne CO2-Abscheidung" abgeschwächt. Kohlekraftwerke, die Technologien zum Abfangen von Kohlendioxid nutzen und damit ihre klimaschädliche Wirkung verringern, sind damit anders als in dem ersten Entwurf vom Mittwoch nicht mehr vom Ausstieg betroffen.

Bei dem Appell an die Staaten, ihre Förderung für alle fossilen Energieträger einzustellen, wurde nun eingeschränkt, dass damit "ineffiziente" Subventionen gemeint sind. Damit fällt die Förderung etwa von Erdgas-Infrastruktur für eine Übergangsphase beim Umstieg von der Kohle auf erneuerbare Energien nicht unter diesen Aufruf.

Wenn diese Formulierungen von den Verhandlern abgesegnet würden, wäre dies dennoch ein Fortschritt. Im 2015 geschlossenen Pariser Klimaabkommen waren die fossilen Energien nicht als Haupttreiber der Erderwärmung benannt worden. 

UN-Generalsekretär António Guterres hatte am Donnerstag in Glasgow die Verhandler zu einer Abkehr von fossilen Energieträgern wie Erdöl und Erdgas gedrängt. "Versprechen klingen hohl, wenn die fossile Energiebranche immer noch Billionen an Subventionen bekommt", sagte er.

Weiter enthalten in dem Entscheidungstext ist auch der Aufruf an die Staaten, ihre nationalen Klimaschutzziele (NDCs) öfter als bislang im Pariser Abkommen vorgesehen zu überprüfen. Bereits bis kommendes Jahr sollen sie demnach ihre NDCs auf den Prüfstand stellen - und damit drei Jahre früher als bislang geplant. Dabei wurde in der überarbeiteten Textfassung allerdings eingefügt, dass "die besonderen nationalen Umstände" dabei berücksichtigt würden.

Mit der häufigeren NDC-Überprüfung soll das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, in Reichweite gehalten werden. Derzeit steuert die Erde selbst bei Erfüllung aller nationaler Klimaschutzzusagen nach UN-Angaben auf eine gefährliche Erwärmung um 2,7 Grad zu.

Im Pariser Abkommen ist eine Begrenzung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst auf 1,5 Grad vorgesehen. In der zur Verhandlung stehenden COP26-Rahmenentscheidung werden die 1,5 Grad als Zielmarke gestärkt mit der Anerkennung, "dass die Auswirkungen des Klimawandels viel geringer sein werden bei einem Temperaturanstieg um 1,5 Grad verglichen mit zwei Grad" und dem Bekenntnis, die "Bemühungen zur Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad fortzusetzen". 

In Glasgow verhandeln seit dem 31. Oktober Vertreter aus fast 200 Staaten über die konkrete Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. Es wird nicht ausgeschlossen, dass die Konferenz nicht wie vorgesehen am Freitag endet, sondern wie in den Vorjahren in die Verlängerung geht.

yb/ju