Mainz (ots) - Was für eine Tragödie. Es sind vor allem unbeteiligte Zivilisten, die
die dramatische Zuspitzung des Konfliktes zwischen den USA und Iran mit
ihrem Leben büßen. Die 176 Menschen an Bord der ukrainischen Boeing -
die meisten von ihnen wohl auf dem Rückflug in den Westen von
Verwandtenbesuchen im Iran. Und nicht zu vergessen die über 50
Todesopfer der Massenpanik bei den von den Mullahs aufgeheizten
Beisetzungsprozessionen für den von den USA hingerichteten General
Ghassem Soleimani.
Was den Absturz des Flugzeuges angeht, so verdichten sich die Anzeichen, dass dieses Unglück von iranischen Abwehrraketen verursacht wurde. Bis jetzt gibt es jedenfalls keinen einzigen Hinweis darauf, dass technisches Versagen eine Rolle gespielt haben könnte. Alles deutet auf einen Abschuss aus der Nervosität der aufgeheizten Lage heraus. Dass sich im Westen ausgerechnet US-Präsident Trump am zurückhaltendsten äußert, ist in dem ganzen Drama ein Hoffnungsschimmer. Dagegen sagt es nach den Regeln kriegerischer Propaganda nichts aus, wenn der Iran den Abschuss weiter abstreitet. Schließlich sind die Opfer dieser Katastrophe überwiegend persischstämmig.
Viel wichtiger ist, dass der Iran ukrainische Experten und Vertreter von Boeing offenbar an der Auswertung von Flugschreiber und Voice-Recorder beteiligt. Selbst wenn es nun eine Chance auf Deeskalation gäbe, haben über 200 Menschen diese von beiden Seiten zu verantwortende Kriegstreiberei mit ihrem Leben bezahlt - und ihre Partner und Angehörigen mit lebenslangem Leid.