Der kostenlose Nahverkehr hat zehntausende Autofahrten in die Innenstadt und damit auch die entsprechenden Abgase vermieden. Zudem sind die Busse pünktlicher gewesen als im Vorjahr, die Busfahrerinnen und Busfahrer der Stadtwerke berichteten von besserem Verkehrsfluss in der Stadt.
Die Stadtwerke haben an allen vier Adventssamstagen im ganzen Stadtgebiet zusätzliche Busse eingesetzt, um für die deutlich mehr Fahrgäste genug Kapazität bereitzustellen. "Ein gutes Angebot bringt zusätzliche Fahrgäste – das gilt natürlich für den kostenlosen Nahverkehr an besonderen Tagen, aber auch im Alltag zu den normalen Tarifen", erklärt Frank Gäfgen, Geschäftsführer Mobilität. Das Verkehrsunternehmen ist gespannt, ob es nun vermehrt Bestellungen des 90 MinutenTickets verzeichnet, das für alle, die gelegentlich den Bus nutzen, die günstigste und bequemste Ticketwahl ist.
"Nicht nur dass die Fahrgastzahlen sogar über unseren Erwartungen liegen, es war überall – in der Stadt, in den Bussen und an den Haltestellen – eine positive Stimmung zu spüren. Der Nahverkehr bewegt", freut sich Frank Gäfgen über den gemeinsamen Erfolg von Stadt und Stadtwerken.
Das Angebot galt an allen vier Adventssamstagen von 0 bis 24 Uhr innerhalb der Stadtgrenzen in Bus und Bahn. Wer von außerhalb mit dem Auto nach Münster gefahren ist, hatte die Möglichkeit, kostenlos das Park-and-Ride-Parkhaus der Westfälischen Wilhelms-Universität am Coesfelder Kreuz zu nutzen und ticketlos mit dem Bus in die Innenstadt zu fahren. Im Schnitt war das Parkhaus zu 75 Prozent ausgelastet, im Vergleich zum Vorjahr gab es 80 Prozent mehr Nutzer. "Das zeigt: Park and Ride funktioniert, wenn das Angebot klug ausgestaltet ist: ein gutes Parkhaus, dichter Bustakt und passender Tarif. So schaffen wir es, dass weniger Autos in die Innenstadt fahren, wodurch auch die Aufenthaltsqualität steigt", erklärt Robin Denstorff. Insbesondere Gäste aus den Niederlanden kennen und schätzen das P+R-Konzept bereits aus ihrer Heimat: Sie machten über 40 Prozent der insgesamt 3.100 Nutzer aus. Vermehrt wurde das Parkhaus von Autos aus dem Münsterland angesteuert. Darüber freut sich auch Manfred Kuypers, Dezernent für Zentrale Dienstleistungen der Universität, die das Parkhaus zur Verfügung gestellt hat: "Für innenstadtnahes Park and Ride liegt das Parkhaus optimal, zudem haben wir beim Neubau besonderen Wert auf die Nutzerfreundlichkeit und viel Tageslicht gelegt."
Kostenloser Nahverkehr und praktisches Park and Ride hatten im Advent einen spürbaren Effekt: "Münster als Einkaufsstadt benötigt mutige Ideen, um für Besucher, aber auch die eigenen Einwohnerinnen und Einwohner attraktiv zu bleiben. Es ist schön zu sehen, dass Angebote wie dieses so gut angenommen werden. Sie sind nicht nur gut für das Klima, sondern stärken auch den Standort", sagt Tobias Viehoff von der Initiative starke Innenstadt (ISI). "Wir von der ISI freuen uns, wenn wir auch zukünftig gemeinsam mit unseren Partnern weitere Projekte auf die Beine stellen können."
Die Ergebnisse des Angebots werden nun detailliert ausgewertet. Sie dienen als Basis für die Überlegungen, welche nachhaltigen Mobilitätsprojekte sich für Münster entwickeln lassen: "Klimaschonendes Verhalten ist kein Hype, sondern nachhaltig notwendig, um den Klimawandel zu bremsen. Und gerade der Nahverkehr ist zusammen mit der Leeze ein Schlüssel, das zu schaffen", so Denstorff und Gäfgen.
Zahlen und Fakten
525.000 Menschen nutzten das Angebot der Stadt Münster und waren kostenlos mit dem Bus unterwegs. Die meisten Fahrgäste waren – bei regnerischem Wetter – am zweiten und dritten Adventssamstag unterwegs, jeweils 135.000 Menschen zählten die Stadtwerke in den Bussen. Am ersten Samstag waren es 125.000, am letzten 130.000. Hinzu kommen die Fahrgäste in den Zügen. Im Vorjahr waren im Schnitt 95.000 Fahrgäste gezählt worden.
Finanziert wurde das Angebot mit 450.000 Euro von der Stadt Münster.
Im Parkhaus am Coesfelder Kreuz parkten 3.100 Fahrzeuge, knapp 85 Prozent mehr als im Vorjahr, mit 7.300 Menschen. Von dort aus fuhren alle fünf Minuten Busse in die Innenstadt. Das Angebot war vollständig kostenlos. Im Vorjahr kostete es pro Auto 6 Euro, in diesem Preis waren Parkplatz sowie Busticket enthalten.