Ebenfalls am Montagabend war der CDU-Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz offiziell in das Rennen um den Parteivorsitz geschickt worden. Sein Heimatkreisverband Hochsauerland sprach ihm die notwendige Unterstützung für seine Bewerbung aus, wie es aus Parteikreisen hieß.
Damit gibt es nun drei offizielle Bewerber um die Nachfolge des gescheiterten Kanzlerkandidaten Armin Laschet an der Parteispitze. Der dritte Kandidat ist der geschäftsführende Kanzleramtsminister Helge Braun. Er hatte am Freitag die Unterstützung seines Heimatkreisverbandes Gießen erhalten. Für die Kandidatur für den Parteivorsitz benötigen Bewerber die Nominierung durch einen Bezirks- oder Kreisverband der CDU.
Nach dem historisch schlechten Abschneiden der Union bei der Bundestagswahl stimmen im Dezember erstmals in der Parteigeschichte die rund 400.000 CDU-Mitglieder über die Neubesetzung des Spitzenpostens ab. Die Frist zur Nominierung von Kandidaten läuft noch bis Mittwoch. Bis Anfang Dezember können sich die Bewerber dann der Parteibasis vorstellen. Offiziell ins Amt gewählt wird der neue CDU-Chef auf einem Parteitag am 21. und 22. Januar in Hannover.
Für den 66-jährigen Merz ist es schon der dritte Anlauf, Parteivorsitzender zu werden. 2018 musste er erst Annegret Kramp-Karrenbauer den Vortritt lassen und Anfang dieses Jahres dann Laschet. Der 56-jährige Röttgen unternimmt seinen zweiten Anlauf für den Parteivorsitz. Bei der Parteitagsabstimmung im Januar war er hinter Laschet und Merz auf dem dritten Platz gelandet.
Während die Kandidaturen von Röttgen und Merz erwartet worden waren, kam die Bewerbung von Braun als Überraschung. Es ist seine erste Kandidatur für den Parteivorsitz. Der 49-Jährige ist seit März 2018 Kanzleramtsminister und ein enger Vertrauter der scheidenden Bundeskanzlerin Angela Merkel.
dja
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