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Merz tritt an

Der CDU-Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz tritt als dritter Kandidat für die Nachfolge von Parteichef Armin Laschet an.

Sein Heimatkreisverband Hochsauerland sprach ihm am Montagabend die notwendige Unterstützung für seine Bewerbung aus, wie es aus Parteikreisen hieß. Vergangene Woche hatten bereits der CDU-Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen und der geschäftsführenden Kanzleramtsminister Helge Braun ihre Kandidatur erklärt.

Nach dem historisch schlechten Abschneiden der Union bei der Bundestagswahl stimmen im Dezember erstmals in der Parteigeschichte die rund 400.000 CDU-Mitglieder über die Neubesetzung des Spitzenpostens ab. Die Frist zur Nominierung von Kandidaten läuft noch bis Mittwoch. Bis Anfang Dezember können sich die Bewerber dann der Parteibasis vorstellen. Offiziell ins Amt gewählt wird der neue CDU-Chef auf einem Parteitag am 21. und 22. Januar in Hannover.

Für den 66-jährigen Merz ist es schon der dritte Anlauf, Parteivorsitzender zu werden. 2018 musste er erst Annegret Kramp-Karrenbauer den Vortritt lassen und Anfang dieses Jahres dann Armin Laschet. 

Von 2000 bis 2002 war Merz bereits Unionsfraktionschef, wurde auf dem Posten aber von der späteren Bundeskanzlerin Angela Merkel verdrängt. 2009 schied Merz aus dem Bundestag aus und ging in die Wirtschaft. Bei der diesjährigen Bundestagswahl zog er wieder als Abgeordneter ins Parlament ein.  Im Wahlkampf war er im "Zukunftsteam" des CDU-Kanzlerkandidaten Laschet für Wirtschaft und Finanzen zuständig gewesen.

Für die Kandidatur für den Parteivorsitz benötigen Bewerber die Unterstützung eines Bezirks- oder Kreisverbandes der CDU. Braun hatte diese am Freitag durch den Kreisverband Gießen erhalten. Bei Röttgen sollte dies noch am Montagabend durch seinen Heimatkreis Rhein-Sieg erfolgen.

Während die Kandidaturen von Röttgen und Merz erwartet worden waren, kam die Bewerbung von Braun als Überraschung. Der 49-Jährige ist seit März 2018 Kanzleramtsminister und ein enger Vertrauter der scheidenden Bundeskanzlerin Merkel. Dem Bundestag gehört er seit 2002 an. Braun ist studierter Mediziner. Er spielte eine wichtige Rolle bei der Gestaltung von Merkels Corona-Politik.

Der frühere Bundesumweltminister Röttgen war bereits im Januar als Kandidat für den CDU-Vorsitz angetreten. Er landete dabei bei einer Parteitagsabstimmung auf dem dritten Platz hinter Laschet und Merz. Vergangene Woche hatte er angekündigt, im Fall seiner Wahl die 39-jährige Bundestagsabgeordnete Franziska Hoppermann aus Hamburg als Generalsekretärin vorzuschlagen. 

mt/dja