Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko versicherte derweil laut der staatlichen Nachrichtenagentur Belta, er wolle eine "Konfrontation" an der Grenze vermeiden. "Wir können nicht zulassen, dass dieses sogenannte Problem zu einer hitzigen Konfrontation führt", sagte er demnach. "Das Wichtigste ist nun, unser Land und unser Volk zu schützen und keine Zusammenstöße zuzulassen."
Die EU wirft Lukaschenko vor, als Vergeltung für Sanktionen Flüchtlinge aus dem Nahen Osten gezielt an die EU-Außengrenze zu schleusen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte deshalb am Montagabend mit Lukaschenko telefoniert, um sich um eine Beilegung der Flüchtlingskrise an der polnisch-belarussischen Grenze zu bemühen. Merkel war damit die erste westliche Regierungschefin, die seit der umstrittenen Wiederwahl Lukaschenkos im vergangenen Jahr mit diesem telefonierte. Regierungssprecher Steffen Seibert zufolge ging es vor allem um humanitäre Hilfe für die Flüchtlinge.
Die Grünen kritisierten das Telefonat scharf: Damit habe Merkel Lukaschenkos umstrittene Wiederwahl de facto anerkannt.
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