Wüst sagte, Nordrhein-Westfalen wolle es nicht soweit kommen lassen wie etwa Österreich oder Sachsen. Mit einer Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen von 176,6 liege das bevölkerungsreichste Bundesland deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 312,4. Es gehe ihm darum, jetzt zu handeln und damit vor der Lage zu bleiben.
Wüst, derzeit auch Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz, distanzierte sich zugleich von Forderungen nach einer Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen. Er sei diesbezüglich skeptisch. "Impfpflicht fordern ja alle die, die in ihren Ländern nicht sonderlich erfolgreich waren", sagte der neu gewählte Ministerpräsident.
Vor allem Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte zuletzt offensiv eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen verlangt. Während in Nordrhein-Westfalen 71 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft sind, sind es in Bayern nur 65,6 Prozent. Damit liegt Nordrhein-Westfalen über dem Bundesdurchschnitt von 67,6 Prozent, Bayern liegt darunter.
Auch der stellvertretende nordrhein-westfälische Ministerpräsident Joachim Stamp (FDP) griff Söder an. "Wir brauchen keine Ermahnungen, schon gar nicht aus Bayern", sagte er in Düsseldorf.
ran/cfm
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