Der Pfizer-Konzern, der bereits mit dem deutschen Unternehmen Biontech einen Corona-Impfstoff herstellt, hatte in dieser Woche bei der FDA einen Antrag auf eine Notfallzulassung des antiviralen Medikaments gestellt. Paxlovid ist für Corona-Patienten mit einem erhöhten Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs gedacht. Laut einer klinischen Studie senkte die Pille die Gefahr einer Krankenhauseinweisung oder eines Todes um 89 Prozent.
Patienten sollen das Medikament fünf Tage lang zwei Mal täglich einnehmen. Paxlovid verringert die Fähigkeit des Coronavirus, sich in den Körperzellen zu vermehren, und bremsen damit die Weiterentwicklung der Krankheit Covid-19. Kombiniert wird der neue Wirkstoff mit dem Medikament Ritonavir, das bereits zur Behandlung von HIV-Patienten eingesetzt wird.
Paxlovid und das vom US-Pharmakonzern Merck Sharp & Dohme (MSD) entwickelte Medikament Molnupiravir haben den Vorteil, dass sie einfach zu Hause eingenommen werden können. Andere Mittel wie das antivirale Medikament Remdesivir müssen dagegen intravenös und damit in einem Krankenhaus verabreicht werden.
US-Präsident Joe Biden bezeichnete die Paxlovid-Bestellung als "gute Nachrichten": "Diese Behandlung könnte sich als ein weiteres zentrales Instrument in unserem Arsenal erweisen, unseren Weg aus der Pandemie zu beschleunigen." Biden betonte aber erneut, Impfungen seien der beste Schutz gegen das Coronavirus - und rief die Bevölkerung auf, sich impfen zu lassen: "Warten Sie nicht. Lassen Sie sich heute impfen." Impfungen seien "sicher, kostenlos und leicht verfügbar".
In den USA sind bislang knapp 71 Prozent der Erwachsenen und knapp 59 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Experten halten das für nicht ausreichend - und warnen vor einem erneuten Anstieg der Infektionszahlen im Winter. In den USA gibt es viele Impfskeptiker und Impfgegner.
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