Das Friseurhandwerk habe "250.000 Kundenkontakte am Tag, da käme pro Woche schon eine Menge an Impfungen zusammen", sagte Härtelt-Dören weiter. In vielen Betrieben sei dies auch leicht umsetzbar, etwa über mobile Impfteams, die dort tätig werden könnten.
"Wenn sich die Menschen gerade die Haare schneiden lassen, kann man sie gut über die Impfungen aufklären - auch wenn das zunächst kurios klingt", sagte Härtelt-Dören. "Eine höhere Impfquote erreichen wir jetzt durch niederschwellige Impfangebote, auch für die Booster-Impfung wird das noch einmal entscheidend werden."
Die Beschlüsse des Bund-Länder-Gipfels zu Corona kritisiert sie indes hart. "Ich kann verstehen, dass es auch für Politiker eine schwierige Situation ist", sagt Härtelt-Dören. "Doch durch die 2G-Regel trifft es mal wieder uns Friseurbetriebe, denn Hunderttausende Kunden werden wegbleiben. Das kann nicht sein."
Die Regierungschefs der Länder hatten sich am Donnerstag mit der Bundesregierung darauf geeinigt, dass ab einer Hospitalisierungsrate von 3,0 in einem Bundesland die 2G-Regel angewandt wird. Dies gilt im Freizeit- und Kulturbereich, bei Sport- und anderen Veranstaltungen sowie bei körpernahen Dienstleistungen und Beherbergungen.
Die Hospitalisierungsrate gibt die Zahl der Menschen an, die binnen sieben Tagen wegen einer Corona-Infektion in einem Krankenhaus aufgenommen wurden - bezogen auf 100.000 Einwohner.Ab einem Schwellenwert von 6,0 soll es Erleichterungen auch für Geimpfte und Genesene nur dann geben, wenn sie ein negatives Testergebnis vorlegen (2G-Plus). Ab einer Rate von 9,0 können die Länder weitergehende Verschärfungen wie Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte einführen.
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