Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: „Ich freue mich,
dass die Aufbauarbeiten der Forschungsfertigung Batteriezelle in
Münster voranschreiten. Wer dauerhaft im internationalen Wettbewerb um
die Batteriezelltechnologien der Zukunft bestehen will, muss mit ganzer
Kraft auf Forschung und Entwicklung setzen. Mit der Forschungsfertigung
Batteriezelle entstehen hierfür in Münster exzellente Rahmenbedingungen,
die weltweit ihres Gleichen suchen werden.“
Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen: „Der Workspace ist ein
erstes starkes Signal der Leistungsfähigkeit der Forschungsfertigung
Batteriezelle. Wir treiben den Aufbau der FFB gezielt voran, denn die
Fortschritte in der Batterietechnologie, die hier in Münster erzielt
werden, sind nicht nur für Wissenschaft und Wirtschaft von Interesse,
sondern haben konkrete Auswirkungen auf das tägliche Leben aller
Bürgerinnen und Bürger.“
Wirtschaftsminister Prof. Andreas Pinkwart: „Moderne, leistungsfähige
Batteriezellen sind eine Schlüsseltechnologie der Energiewende. Sie
haben schon jetzt eine zentrale Bedeutung für die Entwicklung
zukunftsfester Technologien in der Logistik, für die Netzstabilität bei
zunehmender Einspeisung erneuerbarer Energien, für die Elektromobilität
und viele andere Branchen.“
Im FFB Workspace werden die Materialien zur Beschichtung von Kathoden
und Anoden in einem durchgängigen Verfahren gemischt. Die bei diesem
Vorgang entstehenden Elektroden werden anschließend überprüft und
untersucht, um Optimierungspotentiale bei der Rezeptur zu
identifizieren. Der FFB Workspace hat eine Nutzfläche von 430
Quadratmetern und eine jährliche Maschinenkapazität von 50
Megawattstunden für die Anodenfertigung. Aktuell sind bereits mehr als
60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Aufbau der FFB befasst.
Neben dem Fraunhofer IPT sind als Standortpartner das MEET
Batterieforschungszentrum der WWU Münster, der Lehrstuhl PEM der RWTH
Aachen und das Helmholtz-Institut Münster als Außenstelle des
Forschungszentrums Jülich beteiligt.
Schon jetzt ist der FFB Workspace Anlaufpunkt für internationale
Interessenten aus Wirtschaft und Wissenschaft. In den vergangenen Wochen
haben sich Delegationen aus Singapur, den USA und der Republik Korea im
Workspace informiert. Ende November wird eine Delegation von
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Unternehmensvertretern
aus Nordfrankreich erwartet.
Wirtschaftsminister Prof. Andreas Pinkwart: „Wenn der klimaneutrale
Umbau unserer Industriegesellschaft gelingen soll, haben wir auf diesem
Gebiet keine Zeit zu verlieren. Deshalb werden wir gemeinsam mit der
Bundesregierung strikt anwendungsorientiert die Forschung zu
Batteriezellen und deren Produktionstechnologien konsequent
vorantreiben. Die FFB ist ein Angebot für Wissenschaft und Industrie in
ganz Deutschland – und darüber hinaus. Wir müssen und wollen die Kräfte
bündeln, um Verfahren und Standards zu entwickeln, die im
internationalen Vergleich konkurrenzfähig sind.“
Gebündelt werden die wissenschaftlichen Kräfte auch in
Nordrhein-Westfalen. „Damit die FFB ihr ganzes Potential für
Wissenschaft und Industrie entfalten kann, sind starke Partnerschaften
vor Ort ebenso wichtig wie bundesweite Kooperationen und die
internationale Vernetzung“, sagte Wissenschaftsministerin Isabel
Pfeiffer-Poensgen. Vor kurzem haben deshalb die Fraunhofer-Gesellschaft,
die Universitäten Münster und Aachen sowie das Forschungszentrum Jülich
einen Kooperationsvertrag zur langfristigen strategischen
Zusammenarbeit in der Batteriezellforschung unterzeichnet. „Mit der
Gründung des neuen Forschungsverbundes haben die am Aufbau der FFB
beteiligten Standortpartner jetzt eine hervorragende Basis geschaffen,
um ihre gute Kooperation vor Ort weiter auszubauen, ohne dabei das
Angebot der FFB zur Mitwirkung für andere Interessierte einzuschränken.
Die Entwicklungen, die nun im FFB Workspace erstmals konkret sichtbar
werden, lassen in Zukunft noch viel von der FFB erwarten.“
Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft
ergänzte: „Aktuelle Stromspeichertechnologien können wir bereits in
Großserie produzieren. Die Fraunhofer Forschungsfertigung Batteriezelle
ist daher darauf ausgerichtet, künftige Batterietechnologien
effizienter, günstiger und in höchster Qualität zu produzieren. Auf
diese Weise können hiesige Hersteller und internationale Partner bei der
Nutzung der Technologien von morgen unterstützt und internationale
Abhängigkeiten von anderen Märkten der Energiespeichertechnologien
langfristig vermieden werden.“
Insgesamt wird der Aufbau der FFB durch das Land mit bis zu 180
Millionen Euro gefördert. Das Bundesministerium für Bildung und
Forschung stellt – beginnend mit dem 01.10.2019 bis zum Jahr 2026 –
insgesamt bis zu 500 Millionen Euro zur Verfügung.
Hintergrund: Meilensteine und Eckdaten der FFB
Februar 2021: Vorstellung des VR-Modells („Digitaler Zwilling“)
Herbst 2021: Regelbetrieb FFB Workspace 4. Quartal 2022: Bereitstellung des 1. Bauabschnitts im
Hansa-Business-Park Münster und Beginn des Forschungsbetriebs am
endgültigen Standort. Parallel laufen Planung und Bau des 2.
Bauabschnitts.
2023/2024: Teilbereitstellung der Produktionsflächen des 2. Bauabschnitts
2024: Bereitstellung des Institutsgebäudes für den 2. Bauabschnitt
2025: Bereitstellung des Gesamtprojekts 2. Bauabschnitt Mehr als 150 (aktuell mehr als 60) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
werden sich dann mit Produkten und Produktionsverfahren rund um die
Batteriezelle beschäftigen. Relevante Branchen sind u. a. E-Mobilität,
Chemie, Energiewirtschaft, Medizin, Robotik, Maschinen- und Anlagenbau,
Luft- und Schifffahrt.
Gesamtfläche der FFB: mehr als 55.000 m²
Durch das Vorziehen der ursprünglich für 2026 geplanten
Erweiterungsoption in den 2. Bauabschnitt wird das Gesamtvorhaben
Wirtschaft und Wissenschaft deutlich schneller zur Verfügung gestellt
als zunächst vorgesehen.
Das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie
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