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Bartsch fordert Ostlöhne an West-Niveau

Linksfraktionschef Dietmar Bartsch hat die Ampel-Parteien aufgerufen, in ihrem Koalitionsvertrag eine Angleichung der Ostlöhne an die Westlöhne bis 2025 festzuschreiben.

"Millionen Ostdeutsche sind bei der Bezahlung weiterhin Arbeitnehmer zweiter Klasse", sagte Bartsch den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben) und forderte "Schluss mit der Ost-West-Spaltung des Arbeitsmarktes". 

Lohnunterschiede von 40 Prozent und mehr seien durch nichts zu rechtfertigen, kritisierte Bartsch. SPD, Grüne und FDP müssten als künftige Regierungsparteien im Bund daher handeln.

Die Funke Medien zitieren aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine schriftliche Anfrage von Bartsch zu den Lohnunterschieden. Demnach lag das mittlere Bruttomonatsgehalt eines sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten in Westdeutschland 2020 bei 3.540 Euro. In Ostdeutschland hingegen seien es 2.890 Euro gewesen und damit 22,5 Prozent weniger als im Westen des Landes.

Die größten Unterschiede gab es den Angaben zufolge bei Textilunternehmen. Dort verdienen Ostdeutsche der Antwort zufolge 2.004 Euro – und damit 69,5 Prozent weniger als ihre Kollegen in Westdeutschland.

Deutlich seien die Unterschiede auch in der Automobilindustrie. Während in Westdeutschland der mittlere Bruttolohn im Bereich Kraftwagen und Zulieferer bei 5.126 Euro liege, liege er im Osten 41,3 Prozent niedriger bei 3.628 Euro. Auch im Maschinenbau (40,4 Prozent), der Herstellung von IT-Gütern (39,8 Prozent) und der Schifffahrt (38,9 Prozent) fallen die Unterschiede dem Bericht zufolge deutlich aus. 

Bartsch betonte in den Funke Medien, bei dem von ihm bis 2025 geforderten Lohnausgleich gehe es nicht um ein paar Ostdeutsche in Führungspositionen. Das Ziel laute gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland.

yb