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Flughafen von Atlanta lahmgelegt

Der Betrieb auf dem Flughafen von Atlanta ist nach der Entladung einer Waffe ausgesetzt worden.

Am internationalen Flughafen der US-Metropole Atlanta hat das unbeabsichtigte Entladen einer Waffe zu Panik unter den Passagieren und einer vorübergehenden Aussetzung des Flughafenbetriebs geführt. Nach dem lauten Schuss am Samstag rannten viele Menschen davon, einige stürzten. Nach Behördenangaben verletzten sich drei Menschen bei dem Vorfall, zur Art ihrer Verletzungen wurden keine Angaben gemacht. Der Flughafenbetrieb konnte nach knapp zwei Stunden wieder aufgenommen werden.

"Es gibt keinen aktiven Schützen", stellte die Verwaltung des Hartfield-Jackson-Flughafens im Onlinedienst Twitter klar. Vielmehr habe sich eine Waffe bei der Sicherheitskontrolle unbeabsichtigt geladen. "Es gibt keine Gefahr für Passagiere und Beschäftigte", hieß es weiter. Der Vorfall werde nun untersucht. 

Die Verkehrssicherheitsbehörde TSA teilte später mit, bei dem Vorfall hätten drei Menschen Verletzungen erlitten. Diese waren demnach nicht lebensbedrohlich, weitere Details wurden nicht genannt.

Sicherheitsleuten sei bei der Gepäckkontrolle mit Röntgenstrahlen ein "verbotener Gegenstand" aufgefallen, erklärte die TSA. Als ein Sicherheitsbeamter die Tasche mit der Waffe geöffnet habe, habe "der Passagier in die Tasche hineingelangt und sich die Feuerwaffe gegriffen". In diesem Moment habe die Waffe sich entladen, der Passagier sei in der Folge aus dem Flughafengebäude geflohen. Nach Angaben der Flughafenverwaltung kennen die Behörden aber die Identität des Mannes.

Auf Videoaufnahmen, die der US-Nachrichtensender CNN zeigte, war zu sehen, wie sich viele Menschen in dem Flughafengebäude nach dem lauten Schuss duckten oder wegrannten. Einige stießen auf der Flucht gegen Koffer oder Pfosten. "Runter! Runter!", ist auf der Aufnahme zu hören.

Zunächst wurde ein Schusswaffenangriff vermutet. Eine CNN-Reporterin, deren Flugzeug gerade in Atlanta landen sollte, berichtete, der Pilot habe die Passagiere informiert, dass es einen "aktiven Schützen" gebe und sie deshalb keine Landeerlaubnis bekämen. 

Die Polizei gab den Flughafenbetrieb am Nachmittag knapp zwei Stunden nach dem Vorfall wieder frei. Die Passagiere mussten sich einer erneuten Sicherheitskontrolle unterziehen.

Im Bundesstaat Georgia, deren Hauptstadt Atlanta ist, erlaubt ein umstrittenes Gesetz von 2014, in öffentlichen Bereichen von Flughäfen ebenso wie in Schulen, Kirchen und Lokalen zugelassene Waffen zu tragen. Nach Bundesrecht ist es allerdings illegal, eine Waffe mit in einen Kontrollbereich der TSA mitzubringen.

Seit Jahresbeginn hat die TSA nach eigenen Angaben allein bei den Sicherheitskontrollen im Flughafen von Atlanta mehr als 450 Waffen entdeckt. Sie dürfen nicht in die Kontrollbereiche mitgebracht werden, um "ein unnötiges Risiko an den Kontrollpunkten" zu vermeiden, wie die TSA erklärt. Feuerwaffen dürfen allerdings mit auf Flugreisen genommen werden, wenn sie entladen und in einem festen Behälter weggeschlossen sind und offiziell deklariert wurden.

Der Vorfall auf dem Flughafen ereignete sich an einem besonders reiseintensiven Wochenende. Am Donnerstag wird in den USA Thanksgiving gefeiert. Aus diesem Anlass besuchen Millionen Menschen ihre Angehörigen.

yb/gap