Er hoffe zwar noch, "dass es am Ende ohne allgemeine Impfpflicht geht", sagte er im Interview mit der Tageszeitung "Die Welt" (Montagsausgabe). "Wenn nicht, bin ich allerdings auch bereit, diesen Schritt zu gehen". Deutschland dürfe "nicht dauerhaft von dieser Pandemie dominiert werden."
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Freitag eine Debatte über eine generelle Impfpflicht gefordert. Österreich hatte angesichts der dramatischen Corona-Lage vergangene Woche als erstes EU-Land eine Impflicht beschlossen. Bis zum 1. Februar muss demnach jeder Österreicher vollständig gegen das Coronavirus geimpft sein - ansonsten drohen Strafzahlungen.
Einem generellen Lockdown wie in Österreich erteilte Günther seinerseits eine klare Absage: "Wir sind jetzt in einer Phase der Pandemie, in der es nicht mehr darum gehen kann, jeden Ungeimpften vor einer Infektion zu schützen", sagte er. "Jeder kann sich schützen lassen - durch eine Impfung. Das ist der Unterschied zur Lage vor einem Jahr." Deshalb müsse auch mit den Einschränkungen differenzierter umgegangen werden. "Ein pauschaler Lockdown ist aus meiner Sicht keine angemessene Maßnahme."
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