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Duterte kritisiert China

Präsident der Philippinen Duterte kritisiert China wegen dem Konflikt im Südchinesischen Meer.

Bei einer von China ausgerichteten Konferenz hat der Präsident der Philippinen, Rodrigo Duterte, die Gastgeber ungewohnt deutlich für ihre Aktionen im Südchinesischen Meer kritisiert. "Wir verabscheuen den jüngsten Vorfall" zwischen chinesischen und philippinischen Schiffen vergangene Woche, sagte Duterte am Sonntag bei einem asiatischen Regierungsgipfel. Er betrachte "andere ähnliche Entwicklungen mit großer Besorgnis", sagte Duterte weiter.

"Dies wirft kein gutes Licht auf die Beziehungen zwischen unseren Nationen und unsere Partnerschaft", sagte er weiter. Eigentlich gilt Duterte als China-freundlich, seit seiner Amtsübernahme 2016 suchte der umstrittene Staatschef in der Hoffnung auf Investitionen und Handelsgeschäfte immer wieder den Schulterschluss mit Peking.

Zuvor hatte der chinesische Präsident Xi Jinping versichert, sein Land werde "niemals nach Hegemonie streben und schon gar nicht die Kleinen schikanieren". Er betonte: "Wir müssen gemeinsam die Stabilität des Südchinesischen Meeres bewahren und das Südchinesische Meer zu einem Meer des Friedens, der Freundschaft und der Zusammenarbeit machen".

Am vergangenen Donnerstag hatte der philippinische Außenminister Teodoro Locsin der chinesischen Küstenwache vorgeworfen, Wasserwerfer gegen philippinische Boote im Südchinesischen Meer eingesetzt zu haben. Die Boote waren demnach mit einer Nachschub-Lieferung für philippinische Soldaten auf dem Weg zu einem Atoll der umstrittenen Spratly-Inseln, die sowohl von den Philippinen als auch von China beansprucht werden. Verletzt wurde laut Locsin niemand, die Boote kehrten aber um.

Der Vorfall hatte international Besorgnis hervorgerufen. Das US-Außenministerium hatte China eine "Eskalation" des Konflikts vorgeworfen. Das Vorgehen Chinas bedrohe "direkt den Frieden und die Stabilität in der Region", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, am Freitag. Auch die Europäische Union forderte "alle Parteien auf, die Freiheit der Schifffahrt und des Überflugs im Südchinesischen Meer zu respektieren".

Der philippinische Verteidigungsminister Delfin Lorenzana kündigte nun an, die Versorgungsboote würden erneut zu dem Atoll aufbrechen, nachdem der chinesische Botschafter auf den Philippinen versichert habe, dass sie nicht behindert würden.

China beansprucht praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich. Auch Brunei, Indonesien, Malaysia, die Philippinen und Vietnam reklamieren Teile des Seegebiets für sich, das für die Anrainerstaaten strategisch und wirtschaftlich enorm wichtig ist. Die Spannungen hatten in diesem Jahr zugenommen, als hunderte chinesische Schiffe am zu den Spratly-Inseln gehörenden Whitsun-Riff gesichtet wurden.

fml/mkü