Und nicht nur die Architektur ist groß gedacht – auch die
Nutzung der entstehenden Fläche ist zukunfts- und richtungsweisend für den
Medizinstandort Münster geplant und konzipiert. Mit dem Medizinisches
Forschungszentraum, kurz MedForCe, rücken die Münsteraner Institute Virologie,
Hygiene und Medizinische Mikrobiologie räumlich zusammen und bilden einen
wichtigen Teil des MedForceCe. Für kürzere Wege, für bessere Kommunikation und für
optimal vernetzte Zusammenarbeit. Schon jetzt spielt Münster im Bereich der
Infektionsmedizin eine führende Rolle. Wie wichtig diese Themenfelder auch künftig
sein werden, dürfte seit Ausbruch der Pandemie jedem klar sein. Ein Großteil des MedForCe werden jedoch die Forschungsflächen
einnehmen, die in internen Wettbewerbsverfahren für eine bestimmte Zeit an
Arbeits- und Froschgruppen vergeben werden.
Direkter Nachbar vom MedForCe im modular angelegten, versetzt-gruppierten Gebäudekomplex wird das Body & Brain Institut Münster, kurz BBIM. Der Name ist Programm, denn hier werden Forscherinnen und Forscher aus Neurologie, Psychiatrie, Physiologie, Anästhesiologie, Dermatologie, Onkologie und Hygiene die Zusammenhänge und Interaktion zwischen Körper und Gehirn untersuchen, um neue Behandlungsmethoden für Krankheiten wie Multiple Sklerose, Entzündungen des zentralen Nervensystems und Angststörungen zu entwickeln.
Anders als bei einigen anderen Großbauprojekten Deutschlands
kann die UKM IM GmbH, ein Tochterunternehmen des UKM, darüber hinaus vermelden:
Kosten und Termine liegen so gut wie im Plan. Leichte Irritationen gibt es
aktuell ausschließlich wegen Material-Engpässen bei einigen Zulieferern.
Das MedForCe und das BBIM sind jedoch erst der Beginn zur Realisierung des Forschungscampus Ost, denn weitere Gebäude sollen in direkter Nachbarschaft entstehen. Entlang der Abzweigung in die Albert-Schweitzer-Straße, wird für den Nachwuchs der medizinischen Lehre und Forschung, für die Studentinnen und Studenten der Medizin, schon bald ein Studienlabor zur Verfügung stehen. Und: wo Menschen sind, darf die Infrastruktur nicht fehlen. Und so ist im Rahmen des „Masterplans 2028“ der Bau des Servicezentrums am Coesfelder Kreuz geplant. Neben etwa 450 Büroarbeitsplätzen wird im Erdgeschoss der Einzelhandel Platz finden. Biomarkt, Supermarkt, ein Unverpackt-Laden, ein Bäckerei-Café und ein Fahrradgeschäft sollen künftig das Viertel beleben und für das Wohl der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Forschungszentrums Ost sorgen. Zwischen von Esmarch-Straße und Domagkstraße – direkt gegenüber der Mensa – ist das Servicecenter vom Architektenbüro „kadawittfeld“ als sichtbares Entrée zum Klinikquartier geplant und konzipiert.
Wahrlich ein Masterplan! Aber beim Anblick der aktuellen Baustelle, scheint der Einzug von rund 900 Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen in das MedForCe und das BBIM nicht mehr ganz so unvorstellbar wie noch vor einem Jahr. Und auch der Vollendung des gesamten Forschungszentrums Ost bis 2028 scheint visionär, aber plan- und machbar. Wir sind gespannt, wie es auf der größten Baustelle Münsters weiter vorangeht und bleiben am Ball.
Bannerfoto: © Nickl & Partner Architekten
Screenshot der Baustelle am Coefelder Kreuz von der Webcam
Webcam: https://www.medizin.uni-muenster.de/forschungscampus-ost/projektgeschichte.html
Übersichtsplan: UKM IM Münster