Münster (SMS) Die Feuerwehr der Stadt Münster wird heute die Verteilung von schwerstkranken Corona-Patienten aus Süddeutschland auf Krankenhäuser in und um Münster begleiten. "Das Pandemiegeschehen und die Krankenhaus-Überlastung in einigen Regionen im Osten und im Süden der Republik haben so dramatische Ausmaße angenommen, dass die dortigen Krankenhäuser die Lage aus eigener Kraft nicht mehr meistern können", sagt der Leiter des Corona-Krisenstabes der Stadt Münster, Wolfgang Heuer. Maßnahmen zur Entlastung der betroffenen Regionen, die unter dem Titel "Kleeblatt-Konzept" seit dem Sommer 2020 bundesweit geplant und vorbereitet wurden, kommen in dieser Extremsituation zum Einsatz.
Konkret werden heute sechs Patienten aus Süddeutschland auf sechs Krankenhäuser in der erweiterten Region verteilt. Drei münstersche Krankenhäuser übernehmen je einen Schwersterkrankten. Geplant ist, dass bei der Verlegung Fluggerät der Luftwaffe zum Einsatz kommt. Die Feuerwehr Münster entsendet drei Intensivtransportwagen, die die Patienten vom FMO in die örtlichen Kliniken bringen werden.
Wolfgang Heuer: "Die Hilfsaktion ist für die Betroffenen lebenswichtig und zugleich ein solidarischer Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie in unserem Land. Der Dank geht vor allem an die beteiligten Krankenhäuser, die die Patienten aus Süddeutschland aufnehmen werden und deren Intensivkapazitäten aktuell ausreichen, um die Hilfsaktion durchzuführen. Auch unsere Region kann einmal in eine Lage kommen, Hilfe von außen zu benötigen. Da ist es gut zu wissen, dass belastbare Hilfestrukturen in Deutschland bestehen."
In Münster und dem Umland ist das Pandemiegeschehen bis heute vergleichsweise glimpflich verlaufen. Nach Angaben des Landeszentrums für Gesundheit liegt die Inzidenz in Münster am Freitag bei 158,3 und im NRW-Landesdurchschnitt bei 274,2. Den Bundeswert gab das RKI zuletzt mit 438,2 an.
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