Die deutschen Tennis-Männer schnuppern beim Davis Cup in Innsbruck an der großen Überraschung gegen Mitfavorit Serbien. Zwar verlor Jan-Lennard Struff (Warstein) gegen Grand-Slam-Rekordchampion Novak Djokovic mit 2:6, 4:6 und kassierte im siebten Duell mit dem Weltranglistenersten die siebte Niederlage. Im abschließenden Doppel am Samstagabend können aber Kevin Krawietz/Tim Pütz (Coburg/Frankfurt) den Auftaktsieg perfekt machen.
Durch Dominik Koepfer war die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes (DTB) in Führung gegangen, der 27-Jährige aus Furtwangen bezwang im ersten Einzel Filip Krajinovic mit 7:6 (7:4), 6:4. Bei einem Sieg über Serbien hätte die Mannschaft von Kapitän Michael Kohlmann glänzende Aussichten auf das Viertelfinale, im zweiten Gruppenspiel gegen Gastgeber Österreich am Sonntag (nicht vor 16.00 Uhr/ServusTV) ist sie klar favorisiert.
Neben den sechs Gruppensiegern qualifizieren sich auch die beiden besten Zweitplatzierten für die K.o.-Runde. Olympiasieger Alexander Zverev verzichtet als Gegner des neuen Davis Cups, der seit 2019 in einer Finalrunde am Ende einer sowieso schon aufgeblähten Saison stattfindet, auf eine Teilnahme. Aufgrund des Corona-Lockdowns in Österreich finden die Partien in der Innsbrucker Olympiahalle ohne Zuschauer statt.
In den sechs vorangegangenen Partien gegen Djokovic hatte Struff nur einen Satz gewonnen, zuletzt setzte es bei den Olympischen Spielen in Tokio eine klare Niederlage. Und auch am Samstag ließ der 20-malige Major-Sieger, der bei den ATP Finals in der vergangenen Woche im Halbfinale an Zverev gescheitert war, von Beginn an keine Zweifel aufkommen. Trotz einer Steigerung und einer guten kämpferischen Leistung Struffs im zweiten Satz jubelte der serbische Topstar nach 72 Minuten.
Koepfer hatte gegen Krajinovic, den er schon 2019 bei seinem Wimbledon-Debüt geschlagen hatte, zuvor mit großer Entschlossenheit agiert und sich den Sieg in einem Match auf hohem Niveau als aggressiverer Spieler verdient. Im zweiten Satz führte der Schwarzwälder schon mit 4:1 und 5:3, gab aber zweimal den Break-Vorsprung aus der Hand. Doch auch Krajinovic wackelte anschließend beim Aufschlag zu sehr.