"Die Gesellschaft für Virologie und die Deutsche Gesellschaft für Immunologie sind gemeinsam mit der Leopoldina der Auffassung, dass unter sorgfältiger Abwägung aller gesellschaftlicher Werte sofortige konsequente Maßnahmen notwendig sind, um Bürgerinnen und Bürger in Deutschland vor schweren Folgen der Pandemie und einer Eskalation der aktuellen Infektionswelle zu bewahren", heißt es in der Erklärung weiter. "Die vierte Welle der Coronavirus-Pandemie stellt Deutschland erneut vor eine große Herausforderung, die konsequentes und schnelles Handeln erforderlich macht."
Konkret fordern die Gesellschaft für Virologie (GfV) und die Deutsche Gesellschaft für Immunologie (DGfI) neben weitgehenden Kontaktbeschränkungen auch "die Erhöhung der Impfquote gegebenenfalls durch Einführung einer Impfpflicht sowie eine konsequente Auffrischungsimpfung". Übergeordnetes Ziel müsse es sein, "die Zahl der Infektionen und damit die der Hospitalisierungen soweit zu reduzieren, dass in den Krankenhäusern eine regelhafte Krankenversorgung und Durchführung elektiver - also zeitlich verschiebbarer - Eingriffe uneingeschränkt möglich ist".
Besonderes Augenmerk verlangen die Expertinnen und Experten für die Lage von Kindern und Jugendlichen. "Hierbei ist zu betonen, dass Schließungen von Schulen und Kitas aufgrund der Konsequenzen für die Kinder, Familien und Gesellschaft möglichst zu vermeiden sind", heißt es in dem Text. Stattdessen sollten zunächst andere Maßnahmen wie das Tragen von FFP2 Masken, Testen, und gegebenenfalls Impfungen konsequent umgesetzt werden. Auch wird an die Verantwortung der Erwachsenen appelliert, "sich und andere durch eigenes Impfen vor Schaden zu schützen".
Zur aktuell sich ausbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus heißt es, "nach derzeitigem Kenntnisstand" würden die gängigen PCR-Verfahren für deren Nachweis funktionieren. "Auch Antigenschnelltests sollten geeignet sein", heißt es weiter. In welchem Umfang dies gelte, werde aber noch überprüft.
"PCR-basierte Verfahren zur zeitnahen Detektion der Variante sollten möglichst flächendeckend eingesetzt werden, um eine schnelle Kontaktnachverfolgung und Quarantäne infizierter Personen zu ermöglichen", fordern die Virologinnen und Virologen. Auch weitere Forschungsfragen in Verbindung mit Omikron müssten unverzüglich geklärt werden, vor allem hinsichtlich "der Wirksamkeit der bisher verwandten Impfstoffe".
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