Grund für den hohen Anstieg im November waren erneut die Energiepreise. Sie legten im Vergleich zum Vorjahresmonat um 22,1 Prozent zu, wie das Statistikamt weiter mitteilte. Nahrungsmittel wurden demnach um 4,5 Prozent teurer, Dienstleistungen, darunter die Wohnungsmiete, um 2,8 Prozent.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte zuvor erneut bekräftigt, dass der derzeit außergewöhnlich hohe Anstieg der Verbraucherpreise ein vorübergehendes Phänomen sei. "Wir gehen davon aus, dass im November der Höhepunkt der Inflationsentwicklung erreicht ist und dass die Inflation im kommenden Jahr wieder allmählich zurückgehen wird", sagte EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel im ZDF-"Morgenmagazin". Dabei werde sich die Teuerungsrate wieder "in Richtung unseres Inflationsziels von zwei Prozent" bewegen. "Insofern kann man eigentlich keine Hinweise darauf sehen, dass die Inflation außer Kontrolle gerät."
Auch das Statistische Bundesamt betonte, die hohen Inflationsraten seit Juli hätten eine Reihe von Gründen. Ein Grund etwa seien Basiseffekte durch niedrige Preise im Jahr 2020. Hier wirkten sich insbesondere die temporäre Senkung der Mehrwertsteuersätze und der Preisverfall der Mineralölprodukte aus. Hinzu kommen demnach die Einführung der CO2-Bepreisung seit Januar 2021 sowie krisenbedingte Effekte wie die deutlichen Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen. Sie schlagen sich demnach vorerst nur teilweise und abgeschwächt nieder.
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