Für Ungeimpfte gilt demnächst die Regel, dass sie sich öffentlich wie privat nur noch mit einem weiteren Menschen außerhalb ihres Haushalts treffen dürfen. Geimpfte, Genesene, Schülerinnen sowie Schüler und Kinder unter sechs Jahren werden von dieser Vorgabe nach Angaben des Ministerpräsidenten jedoch nicht erfasst. Demnach wird außerdem eine 2G-Pflicht für alle Freizeitaktivitäten kommen, die unter freiem Himmel stattfinden - inklusive Außengastronomie.
Hans erklärte, die neuen Einschränkungen für Geimpfte und Genesene fielen der Regierung "nicht leicht". Die Infektionsdynamik gehe von den Ungeimpften aus, wenngleich nicht ausschließlich. Er verwies zugleich auf noch weitergehende Forderungen von Experten nach einem Lockdown. "So weit wollen wir nicht gehen", sagte Hans in seiner Regierungserklärung laut Redetext. "Wir wollen - soweit es irgend möglich ist - Geimpften und Genesenen Freiräume erhalten."
Die Regierung gehe davon aus, dass die nun angekündigten Maßnahmen ausreichten, die vierte Coronawelle im Saarland zu bremsen. Ob sie "angesichts der bundesweiten Entwicklung" genügten, müsse "auf anderer Ebene erörtert werden", fügte der Regierungschef im Landtag an. Die Entwicklung der Fallzahlen sei ohnehin "dramatisch". Nun komme die Omikron-Variante hinzu. Es sei daher möglich, dass in den kommenden Monaten sogar eine "schlimmere Pandemie" drohe.
Im Saarland lag die Sieben-Tages-Inzidenz laut Robert-Koch-Institut am Montag bei rund 442 und damit etwa im Bundesschnitt. Die Spannbreite bei den Inzidenzen reicht von rund 1285 in Sachsen bis 151 in Schleswig-Holstein. Die Infektionsdynamik nimmt aber seit Wochen überall stark zu. Die Hospitalisierungsquote, die Aufschluss über die Zahl der Krankenhauseinweisungen wegen Corona pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche gibt, lag im Saarland bei 3,25.
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