Eine flächendeckende Einführung von 2G würde die Unternehmen im zweiten Jahr in Folge im wichtigen Weihnachtsgeschäft treffen. Insbesondere kleine Betriebe würden von den Maßnahmen hart getroffen. "Vieles spricht dafür, dass zahlreiche Inhaber überlegen würden, ob es sich noch lohnt, das Geschäft zu öffnen", sagte Rusche weiter.
Im Bereich der Gastronomie und der Hotellerie dürfte eine Einführung der 2G-Regel den IW-Berechnungen zufolge im Dezember zu zusätzlichen Einbußen in Höhe von rund einer Milliarde Euro führen. Zusätzlich entstehe den Unternehmen Aufwand durch Einlasskontrollen. Auch im Gastgewerbe sei deshalb fraglich, ob Unternehmer ihre Betriebe dann in den Wintermonaten geöffnet ließen.
Generell stelle sich die Frage, welche Betriebe sich über die vierte Welle der Pandemie retten könnten. "Aus diesem Grund wäre es sinnvoll, die finanziellen Hilfen für die Betroffenen Handelsunternehmen auszuweiten und bürokratische Hürden bei der Gewährung der Hilfen zu beseitigen", forderte Rusche.
Der Auftakt des Weihnachtsgeschäfts verlief bei vielen Einzelhändlern laut Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) enttäuschend. In der Woche vor dem ersten Advent gaben demnach nur 20 Prozent der 350 befragten Unternehmen an, dass sie mit ihrem bisherigen Weihnachtsgeschäft zufrieden seien. Der HDE fordert, im Einzelhandel 2G- oder 3G-Regeln abzuschaffen beziehungsweise nicht einzuführen. Im Einzelhandel herrsche aufgrund der funktionierenden Hygienekonzepte und der Maskenpflicht keine erhöhte Infektionsgefahr, betonte der HDE.
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