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Dürr soll FDP-Fraktionschef werden

Die FDP-Bundestagsfraktion soll künftig von dem niedersächsischen Abgeordneten Christian Dürr geführt werden.

Der bisherige Fraktionschef Christian Lindner schlug den FDP-Parlamentariern am Donnerstag den 44-jährigen Finanzexperten als seinen Nachfolger vor, wie Lindner auf Twitter mitteilte. FDP-Parteivize Johannes Vogel soll als neuer Erster Parlamentarischer Geschäftsführer ebenfalls eine Führungsaufgabe in der Fraktion übernehmen. Der Fraktionsvorstand soll am kommenden Dienstag neu gewählt werden - einen Tag vor der geplanten Regierungsübernahme durch die Ampel-Koalition.

Die Neubesetzungen sind nötig, weil Lindner ins Amt des Bundesfinanzministers wechselt und der bisherige Parlamentsgeschäftsführer Marco Buschmann Bundesjustizminister wird. Dürr und Vogel werden "für eine starke Fraktion sorgen", erklärte Lindner. Zudem kündigte er an, dass er die FDP-Abgeordneten Katja Hessel und Florian Toncar als Parlamentarische Staatssekretäre mit ins Finanzministerium nehmen wolle. 

Dürr war 2017 für den Wahlkreis Delmenhorst-Oldenburg-Land in den Bundestag eingezogen und übernahm dort sogleich den Posten eines stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden. Zuvor war er Fraktionschef der FDP im niedersächsischen Landtag. 

Der studierte Diplom-Ökonom gilt als profilierter Finanz- und Haushaltsexperte. In den Verhandlungen mit SPD und Grünen über die Bildung einer Ampel-Koalition war Dürr für die FDP Verhandlungsführer der Arbeitsgruppe Finanzen.

Dürr genießt in der Fraktion großes Ansehen, er gilt als enger Vertrauter Lindners. Die FDP-Abgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann begrüßte den Personalvorschlag. Dürr sei "fachlich kompetent, rhetorisch brillant und hat eine hohe soziale Kompetenz", sagte sie der Nachrichtenagentur AFP.

Sie traue Dürr "absolut" zu, die größte Herausforderung für einen FDP-Fraktionschef zu meistern: "Wir sind 92 Liberale in der Fraktion: Liberale sind grundsätzlich im Kopf ganz frei, wir diskutieren viel, wir sind keine Lemminge, die einfach hinterherrennen", sagte Strack-Zimmermann. Ein guter Fraktionsvorsitzender müsse dies "so zusammenführen, dass ein gutes Ergebnis herauskommt".

Der 39-jährige Vogel war erst im Frühjahr dieses Jahres zu einem der drei Bundesvizes der FDP gewählt worden. Bislang war er der arbeitsmarktpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion. Gemeinsam mit Dürr hatte er das Konzept für ein Aktien-Sparen als Teil der gesetzlichen Rente entworfen, das die Ampel-Parteien als eines ihrer Ziele in den Koalitionsvertrag aufnahmen.

pw/cne