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Vorläufige Studie zu Omikron-Variante

Einer vorläufigen Studie aus Südafrika zufolge ist bei der Omikron-Variante des Coronavirus das Risiko, sich erneut anzustecken, im Vergleich zu den Delta- oder Beta-Stämmen dreimal größer.

Die Arbeit basiert auf vom südafrikanischen Gesundheitssystem gesammelten Daten und wurde am Donnerstag auf einen sogenannten Preprint-Server hochgeladen. Das bedeutet, dass sie noch nicht von Fachkollegen geprüft wurde.


Bis Ende November gab es demnach unter 2,8 Millionen positiv getesteten Personen 35.670 Verdachtsfälle auf erneute Ansteckung. Die Fälle wurden als sogenannte Reinfektionen betrachtet, wenn sie 90 Tage nach der ersten Ansteckung erneut positiv auf das Coronavirus getestet wurden.

Wie die südafrikanische Epidemiologin Juliet Pulliam auf Twitter mitteilte, hatten sich die meisten der erneut Infizierten das erste Mal mit der Delta-Variante angesteckt. Es seien jedoch auch Patienten aus früheren Infektionswellen dabei. Pulliam ist Direktorin des südafrikanischen Forschungszentrums DSI-NRF Centre of Excellence in Epidemiological Modelling and Analysis.

Pulliam wies darauf hin, dass den Autoren keine Informationen über den Impfstatus der Patienten vorlagen. Daher könnten sie nicht beurteilen, inwieweit die Omikron-Variante Impfungen umgeht. Die Forscher planen, dies als nächstes zu untersuchen. Zudem würden "dringend" Daten über die Schwere der Erkrankung von Omikron-Infizierten benötigt.

Michael Head, von der Universität Southampton lobte die Forschung als "qualitativ hochwertig". Die Analyse wirke "sehr besorgniserregend, da die Immunität aus früheren Infektionen relativ leicht umgangen werden kann." Es erscheine "immer unwahrscheinlicher", dass Berichte über eine höhere Ansteckbarkeit durch die neue Variante einen "falschen Alarm" darstellen.

Zuvor hatte bereits die Infektiologin Anne von Gottberg von Südafrikas Nationalem Institut für übertragbare Krankheiten (NICD) bei einer Pressekonferenz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gesagt, dass eine überstandene Corona-Infektion nicht vor einer Infektion mit der neuen Omikron-Variante schütze. "Wir glauben jedoch, dass die Impfstoffe immer noch vor schweren Erkrankungen schützen", fügte sie hinzu.

Die Zahl der Corona-Infektionen in Südafrika ist in den vergangenen Tagen sprunghaft angestiegen. Am Mittwoch meldete das Land 8.561 neue Fälle, gegenüber 4.373 am Vortag und 2.273 am Montag.