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Regierungspräsidentin überreicht Anerkennungskurkunde

Regierungspräsidentin Dorothee Feller hat heute (Freitag, 3. Dezember 2021) die Anerkennungsurkunde für die Bettina-Heüveldop-Stiftung – lernen, leben und wohnen – an den Stifter Kurt Gödderz-Heüveldop überreicht.

Der Stifter wurde von Steuerberater Thomas Grabowski und dem Stiefsohn der Verstorbenen, Martin Gründkemeyer, begleitet, die sich beide sehr für die Gründung der Stiftung engagiert haben.


Die Stiftung trägt den Namen der 2019 mit 63 Jahren früh verstorbenen Ehefrau des Stifters Bettina Heüveldop. Sie war bis zum Ende ihres Lebens ein optimistischer Mensch. Glückliche Umstände hatten ihr zu einem gewissen Vermögen verholfen. Sie war davon überzeugt, dass mit ihrem Geld für Menschen, die nicht so viele Möglichkeiten im Leben hatten wie sie, Gutes getan werden kann.


Dabei lagen Bettina Heüveldop zwei Aspekte besonders am Herzen:


Bildung als Grundlage für unser aller Wohlstand und als Entwicklungschance des Einzelnen

Da die Diskrepanz zwischen Bildungssystem und Gesellschaft nicht aufgehoben werden kann, soll mit Hilfe der Stiftung wenigstens einigen Menschen Bildung, Ausbildung oder Weiterbildung ermöglicht werden. Schon bei der frühen Förderung in Krippe und Kita bis hin zur Erwachsenenbildung sollten die Menschen ihre Potentiale ausschöpfen können. Bildung solle nicht an finanziellen Hürden scheitern.

Bettina Heüveldop hat sich unter anderem mit den Ideen von Wilhelm von Humboldt identifiziert. Begriffe wie Wissen, Intellektualität und Kultiviertheit stehen für Bildung. Doch die individuelle Persönlichkeit sowie die Entwicklung von Talenten spielen eine ebenso große Rolle. Bildung ist ein Prozess der Individualisierung, durch den der Mensch seine umfassende Persönlichkeit ausbilden kann. In diesem Sinne soll die Stiftung tätig werden und in erster Linie Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Bildung ermöglichen.


Wohnen und Leben


Bettina Heüveldop hatte ein Wunschprojekt. Sie hat es mit all seinen positiven Assoziationen und Aspekten „Dorf“ genannt. In einem solchen „Dorf“ hätte auch sie gerne gewohnt. Die vielfältigen Gesichtspunkte von Gemeinschaft, die mit sozialen und ökologischen Aspekten verknüpft sind, hätten ihr als Wohnmodell gefallen. Ein Dorf ist zunächst einmal ein Ort der vielen Generationen. Dort leben Menschen mit unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen, finanziellen Möglichkeiten, Fähigkeiten, Erfahrungen, Interessen, Bedürfnissen wie auch körperlichen oder geistigen Fähigkeiten vom Säugling bis zum Greis. Im Dorf findet sich die gesamte Vielfalt, die unsere Gesellschaft ausmacht, wieder. Grundlage für den Umgang miteinander sind Achtung, Wertschätzung, Toleranz und Akzeptanz in jeder Hinsicht. Das Wohnprojekt wird eine eher zufällige Ansammlung von Menschen sein, die bereit sind sich für Gemeinschaftsbelange zu engagieren, ihre persönlichen Ressourcen einzusetzen und einander gegenseitig zu helfen und zu unterstützen. Das Projekt ist eine umfassende Wohn-, Lebens-, Erfahrung-, Austausch- und Lerngemeinschaft mit besonderem Augenmerk auf sozialen Aspekten. Das Wohnprojekt ist keine Insel und so soll auch dort das raumübergreifende Gemeinschaftsleben beispielsweise durch Patenschaften oder Kooperationen im sozialen Umfeld gefördert werden. Besonders am Herzen lag Bettina Heüveldop eine ökologische und nachhaltige Bauweise mit möglichst natürlichen Baustoffen. In einem Musterhaus sollen neue Verfahren und Materialien erprobt und der Nachweis der Machbarkeit und Wirksamkeit erbracht werden.


Weitere Aufgaben der Stiftung sind beispielsweise die Gründung und Förderung von Vereinen und Institutionen, welche die Projekte direkt unterstützen.

Die Stiftung ist außerdem bei der Akquise von Geld- und Sachmitteln und der Publikation ihrer Ideen und Grundsätze in den Medien und anderen öffentlichen Plattformen aktiv.

Die Stiftung ist mit einem Anfangsvermögen von gut 1,5 Millionen Euro ausgestattet. Dieses Vermögen muss ungeschmälert erhalten bleiben. Zustiftungen und Spenden sind herzlich willkommen. Die Kontonummer der Stiftung bei der Sparkasse Münsterland Ost lautet: DE16 4005 0150 0156 0956 22

Die „Bettina-Heüveldop-Stiftung – lernen, leben und wohnen – mit Sitz in St. Mauritz, ist die 229. Stiftung in Münster und die 699. Stiftung im Regierungsbezirk.


Eintrag der Bettina-Heüveldop-Stiftung – lernen, leben und wohnen – ins Stiftungsbuch der Bezirksregierung Münster:


„Bevor ein Kind mit dem Alphabet und anderem Wissen von der Welt befasst wird, sollte es lernen, was die Seele ist, was Wahrheit und Liebe sind, welche Kräfte in der Seele schlummern. Wesentlicher Teil der Bildung müsste sein, dass das Kind unterwiesen wird, wie man im Lebenskampf Hass durch Liebe, Unwahrheit durch Wahrheit, Gewalt durch eigenes Leiden besiegt. – Mahatma Ghandi


Bettina Heüveldop war der Überzeugung, dass Deutschland in einer globalisierten Welt nur eine Zukunftschance mit einer gut ausgebildeten Bevölkerung hat. Aus diesem Grund wollte Sie schon zu Lebzeiten eine Stiftung gründen, die sich dieser Herausforderung annimmt. Durch ihren frühen und unerwarteten Tod war es ihr nicht mehr vergönnt, dieses Vorhaben selbst umzusetzen. Daher freuen wir uns sehr, dass wir Ihren Traum wahr werden lassen können.“


Bildzeile:

Übergabe der Anerkennungsurkunde: (v.l.) Thomas Grabowski, Regierungspräsidentin Dorothee Feller, Kurt Gödderz-Heüveldop, Martin Gründkemeyer


© Bezirksregierung Münster