Am Montag hatte die US-Regierung um Präsident Joe Biden einen diplomatischen Boykott der Peking-Spiele angekündigt, mittlerweile folgten auch Australien und Neuseeland. Olaf Scholz, der am Mittwoch zum Bundeskanzler gewählt werden soll, hatte die Frage eines diplomatischen Boykotts bislang offen gelassen. Er betonte jedoch, dass sich die neue Regierung "sehr sorgfältig mit uns, unter uns und mit den Partnern in Europa und der Welt beraten" werde.
Bislang stand ein sportlicher Boykott der Spiele noch nicht zur Debatte. Der organisierte Sport ist klar dagegen. Thomas Weikert, der neue Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), hatte nach seiner Wahl am vergangenen Samstag gesagt: "Ein Boykott hat noch nie jemandem was gebracht. Das wäre wirklich unfair gegenüber den Athleten, die sich jetzt so lange vorbereitet haben." Auch Präsidentin Karla Borger vom Verein Athleten Deutschland hatte im SID-Gespräch betont, ein Boykott dürfe nicht zu Lasten der Aktiven gehen.
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