Dem Bericht zufolge besuchen weltweit 350 Millionen Kinder und Jugendliche nicht-staatliche Schulen. Nur 27 Prozent der Länder untersagten indes explizit eine Gewinnorientierung von Grund- und weiterführenden Schulen. Diese stehe dem UN-Ziel entgegen, allen Menschen zwölf Jahre kostenfreie Schulbildung zu gewähren. Weniger als die Hälfte der untersuchten Länder reguliere zudem die Zulassung zu nicht-staatlichen Schulen. Lediglich sieben Prozent verfügten über Quotenregelungen, welche den Zugang für benachteiligte Schülerinnen und Schüler verbesserten.
Insbesondere Haushalte in den am wenigsten entwickelten Ländern wenden dem Bericht zufolge einen großen Anteil ihres Einkommens für die Bildung ihrer Kinder auf. Während der Anteil privater Ausgaben an den Bildungskosten in Staaten mit hohem Einkommen nur 16 Prozent betrage, seien es in ärmeren Ländern bis zu 39 Prozent. Dadurch seien viele Familien auf Kredite angewiesen, um ihren Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen. Einkommensverluste durch die Corona-Pandemie verschärften diese Situation weiter.
Die Unesco forderte die Staatengemeinschaft auf, ihre gesetzlichen Vorschriften zu prüfen: Es müssten die Bemühungen intensiviert werden, um den Zugang zu zwölf Jahren kostenfreier, öffentlich finanzierter vorschulischer und schulischer Bildung für alle Kinder und Jugendlichen zu erleichtern. Zudem müssten Qualitätsstandards für alle staatlichen und privaten Bildungseinrichtungen etabliert werden. Auch müssten die behördliche Aufsicht und Durchsetzung von Vorschriften gestärkt, der Erfahrungsaustausch aller Beteiligten im Sinne des Gemeinwohls gefördert und Bildung generell vor den Interessen Einzelner geschützt werden.
Mit Blick auf Deutschland sollen die Ergebnisse des Berichts bei einer Diskussionsveranstaltung der zuständigen Ministerien und der deutschen Unesco-Kommission Mitte Februar erörtert werden.
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