Die iranische Regierung müsse sich zu den Konditionen der Atom-Vereinbarung bekennen, forderte Truss. "Es ist noch Zeit für den Iran, zu kommen und dieses Abkommen zu akzeptierten."
Das Abkommen soll den Iran am Bau von Atomwaffen hindern. Am Donnerstag waren die Wiener Gespräche zur Neubelebung der Vereinbarung nach knapp einwöchiger Unterbrechung fortgesetzt worden. An den Verhandlungen nehmen Unterhändler des Iran, Deutschlands, Großbritanniens, Chinas, Frankreichs und Russlands teil. Auch eine US-Delegation ist in Wien vor Ort, an den Verhandlungen aber nur indirekt beteiligt.
Die US-Regierung bereitet sich nach eigenen Angaben bereits auf ein Scheitern der Atomverhandlungen vor. Präsident Joe Biden habe seine Mitarbeiter angewiesen, "zusätzliche Maßnahmen" für den Fall vorzubereiten, "dass die Diplomatie scheitert und wir uns anderen Optionen zuwenden müssen", hatte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, am Donnerstag gesagt. Psaki sprach in diesen Zusammenhang von "zusätzlichen Sanktionen" gegen Teheran.
Die USA waren 2018 aus dem vom damaligen Präsidenten Donald Trump als völlig unzulänglich kritisierten Atom-Abkommen ausgestiegen und hatten erneut massive Sanktionen gegen den Iran verhängt. Danach zog sich Teheran ebenfalls schrittweise aus der Vereinbarung zurück. Der jetzige US-Präsident Biden hat grundsätzlich Bereitschaft zu einer Neuauflage des Abkommens signalisiert.
Die Vereinbarung sieht vor, dass der Iran seine Kapazitäten für die Urananreicherung einschränkt und regelmäßige internationale Inspektionen seiner Atomanlagen zulässt.
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