Die Teilnahme von politischen Führern oder Diplomaten an den Winterspielen "im Wissen, dass der Gastgeberstaat einen Völkermord begeht, wäre ein Akt der Komplizenschaft", heißt es in dem Schreiben.
Zuletzt hatten zunächst die USA einen diplomatischen Boykott beschlossen, es folgten Kanada, Australien, Neuseeland und Großbritannien. Frankreich möchte sich nicht anschließen, die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock sprach sich für eine gemeinsame Haltung Europas aus.
Chinas schwere Menschenrechtsverletzungen "in Tibet, Ostturkestan, Hongkong und anderswo sind hinreichend dokumentiert", sagte Kai Müller, Geschäftsführer der International Campaign for Tibet (ICT), die zu den Unterzeichnern gehört.
"Die mit den Spielen 2008 (Sommerspiele in Peking, d.Red.) versprochene Öffnung Chinas hat nie stattgefunden. Dazu hat die Kommunistische Partei Chinas ihre nationalistische und aggressive Politik nach innen wie nach außen verschärft", so Müller: "Deshalb sollten die Regierungschefs der Europäischen Union einen diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele 2022 erklären."
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