Knapp die Hälfte der Fälle betrifft China, Myanmar und Belarus. "Die extrem hohe Zahl willkürlich inhaftierter Journalistinnen und Journalisten ist vor allem das Werk dreier diktatorischer Regime", betonte RSF-Vorstandssprecherin Katja Gloger. Die Zahl spiegele wider, wie skrupellos sich autoritäre Machthaber weltweit verhielten. Der sprunghafte Anstieg sei auch die Folge neuer geopolitischer Machtverhältnisse, in denen diese Regime zu wenig Gegenwind bekämen.
Die Zahl der willkürlich inhaftierten Journalistinnen und Journalisten sei noch nie so hoch gewesen, seit Reporter ohne Grenzen 1995 zum ersten Mal seine Jahresbilanz veröffentlicht hat, erklärte die Organisation.
Zugleich sei aber die Zahl der aufgrund ihrer Arbeit getöteten Medienschaffenden mit 46 so niedrig wie seit fast 20 Jahren nicht mehr, heißt es in dem Bericht. Dies lasse sich durch die nachlassende Intensität der Konflikte und Kriege in Syrien, im Irak und im Jemen erklären.
Die gefährlichsten Länder seien erneut Mexiko mit sieben und Afghanistan mit sechs getöteten Journalistinnen und Journalisten. Nach Angaben der Organisation wurden 65 Prozent der 2021 getöteten Medienschaffenden gezielt ermordet.
Weltweit gelten derzeit mindestens 65 Medienschaffende als entführt, zwei mehr als im vergangenen Jahr. Nahezu alle Fälle betreffen die selben Länder wie im vergangenen Jahr, nämlich Syrien, Irak und den Jemen. Die einzige Ausnahme bilde der in Mali entführte französische Journalist Olivier Dubois, der im April entführt worden war.
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