Aus demografischer Sicht sei schon länger absehbar gewesen, dass die jährlichen Todesfallzahlen die Millionengrenze übersteigen würden. "Die Corona-Pandemie, die überwiegend bei älteren Menschen zu einer Zunahme von Sterbefällen geführt hat, hat diese Entwicklung ein wenig beschleunigt", erklärte der BIB-Demograf Michael Mühlichen. Die Zahl der Todesfälle hängt stark vom Altersaufbau der Gesellschaft ab. "Die Zunahme der Sterbefälle in den letzten Jahren geht einher mit einer wachsenden Anzahl älterer Menschen", erklärte Mühlichen.
Laut Bundesinstitut starben in den ersten elf Monaten dieses Jahres rund 915.000 Menschen. Wie viele Menschen im laufenden Jahr an oder mit Corona sterben werden, steht noch nicht genau fest. Den Bevölkerungsforschern zufolge ist aber absehbar, dass auch 2021 andere Todesursachen als Covid-19 dominierender sein werden.
So starben 2020 in Deutschland laut Todesursachenstatistik 338.000 Menschen an Herzkreislauferkrankungen. Das ist jeder dritte Sterbefall. Weitere 240.000 Todesfälle (24 Prozent) gingen auf neue Krebs- und Tumorerkrankungen zurück. 40.000 Menschen erlagen einer Corona-Erkrankung als Grundleiden (vier Prozent) - davon entfielen 94 Prozent auf die Altersgruppe von 65 Jahren und älter.
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