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Erinnerung an die Glaubenskraft des Karl Leisner

Im Paulus Dom gibt es eine Ausstellung zum Gedenken an Karl Leisner


Münster (pbm/al) - Einen Onkel, der als Märtyrer gestorben und später selig gesprochen worden ist, haben nur wenige Menschen. Monika Kaiser-Haas aus Münster-Hiltrup gehört dazu – sie ist die Nichte des seligen Karl Leisner und engagiert sich als Vizepräsidentin des Internationalen Karl-Leisner-Kreises (IKLK) für sein Andenken. Teil dieser Erinnerungsarbeit ist die von ihr erstellte Karl-Leisner-Wanderausstellung, die bis Ende Januar im St.-Paulus-Dom Münster zu sehen ist.

Anlass dafür ist der 75. Jahrestag  von Leisners Priesterweihe. Der aus Kleve stammende Karl Leisner, der in Münster Theologie studierte, um Priester zu werden, war wegen seiner Gegnerschaft zum Nationalsozialismus 1939 verhaftet worden. 1944 wurde er im Priesterblock des Konzentrationslagers Dachau heimlich zum Priester geweiht. Auch seine Primiz – die erste selbst zelebrierte Heilige Messe eines Neupriesters – feierte er dort in der Lagerkapelle am zweiten Weihnachtstag, dem Fest des ersten christlichen Märtyrers Stephanus. Nur wenige Monate später, im August 1945, starb Leisner nach Kriegsende und seiner Befreiung aus dem KZ als 30-Jähriger an den Folgen seiner Haft. 1996 sprach Papst Johannes Paul II. ihn im Olympiastadion in Berlin selig. Seither dürfen ihn Katholiken in Deutschland verehren.

Im Dom feierte Bischof Dr. Felix Genn zum Gedenken an Leisners Weihejubiläum am zurückliegenden zweiten Weihnachtstag eine Heilige Messe. In diesem Zusammenhang entstand laut Kaiser-Haas die Idee, die seit fast fünf Jahren bestehende Ausstellung im Kreuzgang zu zeigen.

Sie besteht inhaltlich aus zwei Teilen. Zum einen zeigen die Standplakate die Lebensstationen von Karl Leisner auf. Familiäre Prägung und die Persönlichkeitsentwicklung spiegeln sich in diesen Ausstellungsmotiven wieder. „Durch seine Familie hat sich sein starker Glaube entwickelt“, davon ist Monika Kaiser-Haas überzeugt.

Zum anderen verweisen die Darstellungen auf Leisners Tagebücher und Briefe und zeichnen die Entstehungsgeschichte des von Bert Gerresheim geschaffenen Karl-Leisner-Erinnerungsmals in Kleve nach, an dem Kaiser-Haas ebenfalls mitgewirkt hat. Darüber hinaus hat sie eine Novene – ein Neun-Tage-Gebet – um seine Fürsprache verfasst. „Dieses Engagement habe ich sozusagen von meiner Mutter, Karl Leisners jüngster Schwester, übernommen, nachdem ich schon in der Kindheit viele Anekdoten über meinen Onkel gehört habe“, erzählt sie. Mittlerweile teilen auch ihre Enkel das Anliegen, die Erinnerung an Karl Leisner und sein Glaubenszeugnis wach zu halten.

Dazu soll die Wanderausstellung beitragen – und das hat sie in der Vergangenheit schon an mehreren Standorten getan. Erstmals war sie 2015 zur Eröffnung des Erinnerungsmals in der Stifts- und Propsteikirche St. Mariä Himmelfahrt, Leisners Heimatpfarrei, in Kleve zu sehen. Weitere Stationen waren das Bischöfliche Internat Gaesdonck in Goch, das Bildungshaus Wasserburg Rindern in Kleve und die Marienschule in Xanten.

Bildunterschrift: Die von Monika Kaiser-Haas und dem Internationalen Karl-Leisner-Kreis gestaltete Ausstellung ist derzeit im Kreuzgang des Doms zu sehen

Foto: Bischöfliche Pressestelle / Anke Lucht