Bislang sind in der EU die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna sowie die Vektorimpfstoffe von Astrazeneca und Johnson & Johnson zugelassen. Mit dem Novavax-Impfstoff steht in den EU nun auch ein proteinbasierter Impfstoff zur Verfügung - eine seit langem bekannte und genutzte Methode. Dies könnte interessant sein für Menschen, die Vorbehalte gegen die neuartigen Technologien der bislang zugelassenen mRNA- und Vektorimpfstoffe haben.
Novavax-Chef Stanley Erck hatte kürzlich erklärt, sein Unternehmen freue sich darauf, in Europa eine zusätzliche Impfstoffoption anzubieten, die auf einer "bewährten" Technologie beruhe. Der Novavax-Impfstoff könne so dazu beitragen, die "größten Hindernisse" bei der weltweiten Impfkampagne zu überwinden. Konkret nannte er Probleme bei der weltweiten Verteilung der Corona-Impfstoffe und die "Zögerlichkeit" vieler Menschen.
Die Immunisierung mit dem Novavax-Impfstoff erfolgt mit zwei Dosen im Abstand von drei Wochen. Im Juni hatte Novavax mitgeteilt, sein Corona-Vakzin habe eine Wirksamkeit von rund 90 Prozent. Es schütze auch vor Virusvarianten und zudem zu 100 Prozent vor "moderaten und schweren" Krankheitsverläufen. Wie gut genau das Mittel gegen die erst Ende November entdeckte Coronavirus-Variante Omikron schützt, ist allerdings unklar.
Indonesien und die Philippinen haben den Impfstoff von Novavax bereits zugelassen. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben zudem Zulassungsanträge in Großbritannien, Indien, Australien, Neuseeland, Kanada und bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestellt.
Die EU-Kommission hat im Namen der Mitgliedstaaten bereits einen Kaufvertrag mit Novavax über bis zu 100 Millionen Impfstoffdosen in diesem und im kommenden Jahr geschlossen. Außerdem enthält der Vertrag eine Option auf 100 Millionen weitere Impfdosen in den Jahren 2021, 2022 und 2023. Das Bundesgesundheitsministerium hat den Impfstoff für das kommende Jahr bereits eingeplant.
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