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Rekord-Spendeneinnahmen bei Aktion Deutschland Hilft

Bericht: Die meisten Spenden gingen 2021 an Aktion Deutschland Hilft.

Mit Rekord-Spendeneinnahmen in Höhe von rund 300 Millionen Euro wird die Aktion Deutschland Hilft (ADH) einem Bericht zufolge 2021 die Spitze des deutschen Spendenmarktes erobern. Das Bündnis deutscher Hilfsorganisationen löse die Schwester-Organisationen SOS-Kinderdörfer weltweit e.V. und SOS Kinderdorf e.V. ab, die in den vergangenen Jahren vorn lagen, berichtete die "Wirtschaftswoche" am Freitag. 

SOS steigerte demnach im laufenden Jahr zwar die Einnahmen auf insgesamt rund 209 Millionen Euro. ADH habe aber bis Mitte Dezember 270 Millionen Euro an Flut-Spenden eingenommen; inklusive anderer Sammlungen etwa für Kriegsopfer im Jemen und in Syrien dürfte bis Ende des Jahres die 300 Millionen-Euro-Grenze erreicht oder sogar übertroffen werden. Das sei sieben- bis achtmal so viel wie in den Vorjahren, als ADH noch jeweils rund 40 Millionen Euro einnahm.   

Zu dem Bündnis von 23 Spenden-Organisationen gehören Malteser, Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und Johanniter, zudem die drei deutschen Wohlfahrtsverbände Arbeiterwohlfahrt (AWO), der Paritätische und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland sowie große und kleine internationale Hilfsorganisationen, unter anderem World Vision und Care. 

Sie alle profitierten dem Bericht zufolge von der massiven TV-Präsenz der Dachorganisation. Die ARD blendete bei der Flut-Berichterstattung exklusiv die Nummer des ADH-Spendenkontos ein. ADH verteilt das eingenommene Geld anteilig nach Leistungsfähigkeit an seine in der Fluthilfe engagierten Mitglieder. Auch eine Spendengala auf SAT.1 brachte ADH über 31 Millionen Euro ein.

Die Flut-Spendeneinnahmen des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe, das mit dem ZDF kooperiert, hätten sich auf rund 90 Millionen Euro summiert. Dieses Bündnis sammelt für die Organisationen Caritas, Diakonie, Unicef und Deutsches Rotes Kreuz.   

Insgesamt wurden dem Bericht zufolge in Deutschland für die Flut-Opfer rund 600 Millionen Euro gespendet; keine innerdeutsche Katastrophe führte je zu höheren Spendeneinnahmen. Nach dem Elbe-Hochwasser 2002 waren 350 Millionen Euro zusammen gekommen, nach dem Hochwasser unter anderem in Sachsen und Bayern 2013 wurden 158 Millionen Euro gespendet. Nur ein internationales Ereignis führte zu einem höheren Ergebnis: Für die Tsunami-Opfer in Südostasien spendeten Menschen in Deutschland 2004 und 2005 rund 670 Millionen Euro.

cha/lan