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Corona prägt Weihnachten

Die Corona-Krise überschattet die Weihnachtsfeiern auf der ganzen Welt.

Überschattet von der Corona-Pandemie haben Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt am Wochenende Weihnachten gefeiert. Papst Franziskus rief die Christen in seiner Weihnachtsbotschaft zur Begegnung und zum Dialog auf. Durch die Corona-Krise werde die Fähigkeit der Menschen "zu sozialen Beziehungen auf eine harte Probe gestellt", sagte das katholische Kirchenoberhaupt am Samstag vor den Gläubigen in Rom. Auch in Bethlehem waren die Feierlichkeiten aufgrund der Pandemie stark eingeschränkt.

Am ersten Weihnachtsfeiertag richtet sich der Papst traditionell von der Loggia des Petersdoms an die Gläubigen in aller Welt und spendet den feierlichen Segen "Urbi et Orbi" (der Stadt und dem Erdkreis). In seiner diesjährigen Ansprache betonte Franziskus die Notwendigkeit des Dialogs. Es gebe bei vielen Menschen eine "wachsende Tendenz", sich zu verschließen und alles allein machen zu wollen.

Auch auf internationaler Ebene fehle zunehmend die Dialog-Bereitschaft, kritisierte der Papst. Zur dauerhaften Lösung von Konflikten sei dieser aber unerlässlich, mahnte der Heilige Vater, und verwies unter anderem auf die Konflikte in Syrien, im Jemen und in der Ostukraine. Wegen der Corona-Pandemie war die Zahl der Gläubigen auf dem Petersplatz deutlich eingeschränkt.

Auch in Bethlehem im von Israel besetzten Westjordanland, wo nach christlichem Glauben Jesus Christus geboren wurde, fanden die Weihnachtsfeierlichkeiten in kleinerem Rahmen statt. Normalerweise reisen zahlreiche Gläubige im Dezember in die Stadt - die Hotels sind in dieser Zeit für gewöhnlich ausgebucht. Um die Ausbreitung der Omikron-Variante einzudämmen, hat Israel jedoch seine Grenzen für ausländische Touristen gesperrt.

In seiner Predigt bei der Mitternachtsmesse in der Katharinenkirche rief der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa, die Gläubigen zur Zuversicht auf: "Im Vergleich zum Weihnachtsfest im vergangenen Jahr ist die Teilnehmerzahl viel größer, und das ist ein ermutigendes Zeichen", sagte er. 

Mit einer ungewöhnlich emotionalen und persönlichen Botschaft wandte sich Königin Elizabeth II. am Weihnachtstag an die Briten. Die 95-jährige Monarchin zollte in ihrer traditionellen Ansprache ihrem im April verstorbenen Ehemann Prinz Philip Tribut. "Weihnachten kann für diejenigen, die einen geliebten Menschen verloren haben, schwer sein", sagte sie in der am Samstag ausgestrahlten Rede. "Dieses Jahr verstehe ich besonders gut, warum."

Auf der Insel Mindanao im Süden der Philippinen, wo Supertaifun "Rai" in der vergangenen Woche Tod und Verwüstung gebracht hatte, stand unterdessen Pater Ricardo Virtudazo in einer Wasserlache, als er mit Dutzenden Gläubigen die Weihnachtsmesse feierte. Normalerweise gebe es an Weihnachten ein Festmahl, sagte Inselbewohnerin Marites Soti einem AFP-Reporter. Der Sturm habe jedoch die meisten Kokosnusspalmen entwurzelt, die der Familie als Einnahmequelle dienten.

Die Corona-Pandemie durchkreuzte auch die Pläne von zahlreichen Reisenden: Weltweit fielen über Weihnachten mehr als 6000 Flüge aus oder wurden abgesagt, wie Daten der Website Flightaware.com zeigten. Die vielen Ausfälle sind nach Angaben der Fluggesellschaften darauf zurückzuführen, dass viele Piloten, Flugbegleiter und andere Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert sind oder unter Quarantäne stehen.

Millionen von Amerikanern waren am Wochenende unterwegs, um Weihnachten bei ihren Lieben zu feiern - trotz der hohen Zahl an Corona-Infizierten in den Krankenhäusern. US-Präsident Joe Biden und seine Frau Jill besuchten in Washington ein Kinderkrankenhaus, die First Lady las den kleinen Patienten aus einem Weihnachtsbuch vor.

Auch der Weihnachtsmann ließ sich nicht davon abhalten, seine Runden zu drehen. Laut der Website des North American Aerospace Defense Command (Norad), das traditionell seine Route verfolgt, verteilte der alte Mann mit dem Rauschebart auf seiner Schlittenfahrt um die Welt 7,6 Milliarden Geschenke. 

gap/ans