Was klein (anfänglich trafen sich rund 30 Bürger aus Münster) begann, hat enorme Ausmaße angenommen.
Circa 500 Menschen treffen sich vor dem Dom und laufen unter Polizeischutz durch die Straßen von Münster.
Sie werden beschimpft als Corona-Leugner, Spinner und so weiter. Dabei sind die genannten Beschimpfungen die der harmlosen Art.
Hier treffen sich Geimpfte und Ungeimpfte friedlich, die eine einzige Sorge teilen: die Spaltung unserer Gesellschaft. Toleranz ist gefragt auf beiden Seiten, geschützt und ungeschützt.
Wobei klar ist, dass bei dem Spaziergang geltende Regeln beachtet werden. Wenn es heißt: hier ist Maskenpflicht, dann folgen alle Teilnehmer klaglos. Wenn die Straßen ohne Masken begehbar sind, dann wird auch das durchgegeben.
Und die Menschen, die sich aus welchen Gründen auch immer (noch) nicht haben impfen lassen, leiden enorm unter der Ausgrenzung und fühlen sich wie Aussätzige. Sie fragen sich selbst immer wieder, ob sie das Recht haben, die Impfung zu verweigern und damit sich selbst und Andere zu gefährden...
Der Ethikrat hat mittlerweile Stellung bezogen: Gemeinwohl geht dem Weg des einzelnen Individuums vor.
Glauben Sie bitte nicht, dass der Schreiber dieser Zeilen naiv, gutgläubig oder dumm ist, wenn er hier die Montagsspaziergänge beschreibt.
Wahrscheinlich ist er nur eines: tolerant!
Der Spaziergang endet gegen 20 Uhr.