Der Jahreswechsel motiviert Menschen, sich Vorsätze zu
nehmen – so auch Angehörige der Uni Münster.
Für diejenigen, die noch überlegen, hat Prof. Dr. Meinald Thielsch Tipps parat. Der Psychologe hat Vorsätze wissenschaftlich untersucht. „Es ist vernünftig, Ziele direkt anzugehen. Aber als markante Zäsur regt der Jahreswechsel besonders an“, erklärt der 43-Jährige. Konkretes Handeln sei entscheidend. „Denn die lange Bank ist des Teufels liebstes Möbelstück.“ Pandemiebedingt sei es denkbar, dass sich Menschen intensiv Vorsätze nehmen. „Ein Motiv wäre, mehr Kontrolle über das eigene Leben zurückzugewinnen.“ Denn klassische Vorsätze, wie mehr Sport zu treiben, seien weiterhin umsetzbar. Aus psychologischer Sicht hilft die SMART-Regel, Ziele zu formulieren: Ein Vorsatz sollte spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminierbar sein. Zu sagen „Im nächsten Jahr lebe ich gesünder“ sei zu unspezifisch. Besser: „Ab dem 1. Januar werde ich mich dienstags vegetarisch und sonntags vegan ernähren.“
Das sind die Vorsätze und Wünsche von Beschäftigten und Studierenden der WWU:
Für das kommende Jahr wünsche ich mir, dass unsere Konferenz „Young Mathematicians in Model Order Reduction“ (YMMOR) wie geplant Ende März stattfinden kann. Wir hoffen, dass sich viele internationale Nachwuchs-Wissenschaftler und -Wissenschaftlerinnen im Rahmen der YMMOR in Münster treffen und austauschen werden. Insbesondere erhoffen wir uns neue Ideen und Anregungen für die Teilnehmenden sowie neue Bekanntschaften und Kooperationen unter jungen Wissenschaftlern im Bereich der Modellreduktion.
Hendrik Kleikamp, Doktorand am Institut für Analysis und Numerik des Fachbereichs Mathematik und Informatik, Mitglied des Exzellenzclusters Mathematik Münster
Anders als in den vergangenen Jahren habe ich in diesem Jahr, zumindest bis zum jetzigen Zeitpunkt, noch keine Vorsätze für das kommende Jahr 2022 gefasst. Vielleicht liegt das daran, dass wir uns nun seit beinahe zwei Jahren in dieser gefühlt bereits endlosen pandemischen Dauerschleife befinden und gar nicht wissen, was das kommende Jahr grundsätzlich mit sich bringt. Auch wenn ich mir natürlich unserer vor allem impftechnisch gesehen privilegierten Lage bewusst bin, würde ich mir für das kommende Jahr wünschen, dass dieser dystopische Zustand sich langfristig verflüchtigt, die Gesellschaft enger zusammenrückt und wieder mehr Leichtigkeit in den Alltag einkehrt. Das wäre klasse.
Lea Heitkamp, Master Kommunikationswissenschaft, 3. Fachsemester
Kein Corona mehr, ein Sonderforschungsbereich für die Kommunikationswissenschaft, die Meisterschale für Borussia Dortmund – bei vielen Wünschen muss man sehr stark damit rechnen, dass sie sich 2022 nicht erfüllen werden. Realistischer sind einige Vorsätze, deren Umsetzungen etwas mehr in der eigenen Hand liegen: mehr Räume für unser wachsendes Institut, kürzere Gremiensitzungen, konstruktive Vorschläge zum Umgang mit dem Namensgeber der WWU – und endlich das Buch zu Vertrauen und Medien fertigstellen.
Dr. Bernd Blöbaum, Professor für Kommunikationswissenschaft, Geschäftsführender Direktor des IfK
Wie immer habe ich keine guten Vorsätze fürs neue Jahr. (Die Zeiten sind ohnehin nicht danach, dass man sich die schlechte Laune unbedingt selbst organisieren müsste.) Mir würde es schon reichen, wenn ich mich (auch) im neuen Jahr ab und an vor gute Sätze setzen dürfte …
Dr. Johann S. Ach, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des Centrums für Bioethik
Für das Jahr 2022 wünsche ich mir, dass meine Ausbildung im schulischen und praktischen Teil gut verläuft und ich den ersten Teil meiner Abschlussprüfung erfolgreich bestehe. Dadurch habe ich die Möglichkeit, meine Ausbildung zu verkürzen. Zum anderen hoffe ich, dass ich auch weiterhin das Glück habe, so interessante Einsatzorte wie bisher während meiner Ausbildungszeit kennenzulernen.
Dennis Arlt, Azubi „Kaufmann für Büromanagement“; aktuell im Studierendensekretariat
Weniger arbeiten! Wie in jedem Jahr werde ich mir das auch für das
nächste Jahr vornehmen. Doch bisher hat es nie so richtig geklappt. Aber
vielleicht ist das auch nicht so schlimm… Denn ich habe das Glück, als
Historikerin, die Wissenschaftskommunikation und -management in der
Katholischen Theologie betreibt, in immer neuen und spannenden Projekten
arbeiten zu dürfen, mit verschiedenen Menschen in unterschiedlichen
Teams. Und nachdem im November endlich der Bewilligungsbescheid für
unser Projekt #askingthepopeforhelp eingetroffen ist, wünsche ich mir
für das neue Jahr faszinierende Archivfunde in Rom – und allein deshalb
lohnt es sich, gute Vorsätze fallen zu lassen …
Dr. Barbara Schüler, Akademische Direktorin am Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte
Ich wünsche mir für das Jahr 2022 eine WWU, die voll mit Wissen, aber auch voller Leben ist, mit vollen Hörsälen, Seminarräumen, Laboren und Büros, mit Erstsemesterpartys und Abschlussfeiern, Konzerten und Vortragsveranstaltungen und mit einem Leonardo-Campus-Run vor Ort. Mein Vorsatz für das kommende Jahr: Statt mit dem Auto möglichst oft mit dem Rad unterwegs zu sein und für den Weg zum Bahnhof drei Minuten länger einzuplanen.
Dr. Mareike Blömker, Koordinatorin der strategischen Partnerschaft mit der Universität Twente
Vorsätze für das kommende Jahr zu formulieren, ist mittlerweile schon eine Tradition für mich. Immer am Silvesterabend wird die Liste mit den zehn Dingen hervorgeholt, die ich im Vorjahr zu Papier gebracht habe und es wird geschaut: Was ist gelungen? Was vielleicht nicht? Für das Jahr 2022 wird eine Sache sicher ganz oben auf der Liste stehen: Self-Care. Denn neben all den selbst gesteckten Zielen und dem stetigen Drang zur Selbstoptimierung sollten wir gerade in diesen unruhigen Zeiten eines nicht vergessen: uns selbst. Für mich bedeutet dies, mir mehr Zeit für Yoga, ein schönes Buch oder Musik einzuräumen. Darauf freue ich mich schon.
Dr. Alexandra Mutwill, Wissenschaftliche Mitarbeiterin (PostDoc) am Institut für Neuro- und Verhaltensbiologie, Abteilung für Verhaltensbiologie
Das Jahr neigt sich dem Ende und ich hatte noch kaum Zeit mir Gedanken zu machen, was ich denn nächstes Jahr anders machen wollte. Gar nicht so viel. Wieder mehr Zeit mit Freunden verbringen, die nicht in Münster wohnen. Menschen besuchen, die ich lange nicht sehen konnte. Ein bisschen mehr Gelassenheit wäre auch schön.
Prof. Dr. Maike Tietjens, Prorektorin für strategische Personalentwicklung
Man muss nicht immer bis Silvester warten: Ich habe bereits am 2. November mit dem Rauchen aufgehört. Ansonsten kann man sich für 2022 nur wünschen, dass wieder ein wenig „Normalität“ einkehrt und das diese auch bleibt!
Foto: Prof. Dr. Meinald Thielsch arbeitet im Forschungsbereich "Organisational Psychology and Human-Computer Interaction".
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