Die Parteiflügel hätten "eine gewisse Berechtigung, aber sie dürfen Lösungen nicht im Wege stehen", betonte Nouripour. Ricarda Lang und er kandidierten nicht für den linken oder den Realo-Flügel, sondern für den Parteivorsitz von Bündnis 90/Die Grünen. Die größte Herausforderung sei es, "den Laden zusammenzuhalten".
Nouripour machte deutlich, dass er andere Akzente setzen will als seine Vorgänger an der Parteispitze. "Ich kann das gar nicht so machen wie Robert Habeck", sagte er mit Blick auf den bisherigen Ko-Parteichef und jetzigen Klimaschutzminister. "Die Situation ist eine komplett andere." Die Grünen wollten "als Partei mit einem eigenen Profil sichtbar sein - trotz notwendiger Kompromisse innerhalb der Koalition".
Der Vorsitzkandidat kündigte eine Aufarbeitung des Bundestagswahlkampfs vom vergangenen Jahr an. Dieser habe zwar "historische Ergebnisse" gebracht, sei aber doch "hinter den Erwartungen zurückgeblieben".
Nouripour und Lang bewerben sich auf dem Grünen-Parteitag Ende Januar um die Nachfolge von Habeck und der bisherigen Ko-Vorsitzebenen Annalena Baerbock, die Außenministerin geworden ist.
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