Details der geplanten neuen Maßnahmen wollte der Regierungssprecher mit Verweis auf die Bund-Länder-Beratungen am Freitagnachmittag (ab 13.00 Uhr) nicht nennen. Am Mittwoch stünden dazu zudem noch Beratungen der Staatskanzler-Chefs und der Gesundheitsminister von Bund und Ländern an. Weitere Vorbesprechungen seien am Freitag geplant.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte bereits schärfere Kontaktbeschränkungen gefordert, um insbesondere die Ausbreitung der hoch infektiösen Omikron-Variante zu verlangsamen.
Regierungssprecher Hebestreit warnte davor, eine Omikron-Infektion wegen des oftmals leichteren Verlaufs der Krankheit in Kauf zu nehmen. Eine Infektion mit diesem Virustyp sei "kein Pappenstiel", sagte er. "Das ist immer noch eine schwere Erkrankung, und man fällt aus für eine ganze Weile."
Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte, es sei noch offen, inwieweit mildere Verläufe bei der Omikron-Variante zu weniger Krankenhauseinlieferungen führten. Bei Geimpften gebe es nachweislich mildere Verläufe, bei Ungeimpften sei das noch unklar. "Was uns allerdings Sorge bereitet, ist die explosionsartige Ausbreitung von Omikron." Dies führe natürlich zu mehr Krankenhauseinweisungen.
Mit Blick auf die Debatte um eine verkürzte Quarantänezeit betonte Hebestreit, es sei angesichts der schnellen Omikron-Ausbreitung trotz womöglich milderer Verläufe möglich, dass viele Menschen nicht zur Arbeit gehen könnten. Insbesondere für Beschäftigte in Bereichen wesentlicher Infrastruktur müsse eine Regelung gefunden werden. Diese müsse "gesundheitlich zumutbar und zuverlässig" sein und die Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens ermöglichen. Deshalb würden nun mit Blick auf die Beratungen am Freitag auch die Quarantäneregeln überprüft.
Die Bundesregierung geht laut dem Sprecher des Gesundheitsministeriums derzeit von einem bundesweiten Anteil von 25 Prozent der Omikron-Variante aus. In einigen Bundesländern insbesondere im Norden sei Omikron aber schon die dominierende Variante. Es sei deshalb zu erwarten, dass Omikron auch bundesweit "in wenigen Tagen" dominierend sein werde.
Laut Robert-Koch-Institut (RKI) stieg die Zahl der Omikron-Fälle binnen eines Tages um 20 Prozent 42.556 an. Damit gab es 7027 Fälle mehr als am Dienstag.
mt/cha
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