Kasachstan wird derzeit von beispiellosen Unruhen erschüttert. Proteste, die sich zunächst gegen steigende Gaspreise richteten, weiteten sich binnen weniger Tage zu regierungskritischen Massenprotesten im ganzen Land aus.
In der Wirtschaftsmetropole Almaty stürmten am Mittwoch tausende Menschen den Sitz der Stadtverwaltung und andere Regierungsgebäude. Mehrere Verwaltungsgebäude standen Berichten zufolge in Flammen.
Bei den Unruhen wurden mindestens acht Mitglieder der Sicherheitskräfte getötet und 317 weitere verletzt, wie kasachische Medien unter Berufung auf das Innenministerium berichteten.
Staatschef Kassym-Schomart Tokajew verhängte wegen der Massenproteste den landesweiten Ausnahmezustand. Im ganzen Land gelten damit nächtliche Ausgangssperren, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit sowie ein Versammlungsverbot. Ein von Moskau geführtes Militärbündnis kündigte an, auf Bitten Tokajews "Friedenstruppen" nach Kasachstan zu entsenden.
bfi/noe
© Agence France-Presse