Mainz (ots) - Welche Rollen spielen die Kurden heute? Ist ihre Hoffnung auf einen eigenen Nationalstaat längst zum Albtraum geworden? Sind die Interessen der mehr als 30 Millionen Kurden derzeit in erster Linie Spielball der internationalen Politik? Die Dokumentation "Die Kurden - Unterdrückung, Terrorismus und Verrat" beleuchtet die Wirklichkeit eines Volkes ohne Staat - erstmals zu sehen am Mittwoch, 22. Januar 2020, 20.15 Uhr in ZDFinfo, und ab 10.00 Uhr in der ZDFmediathek. Der Film von Rainer Fromm nimmt den kurdischen Alltag in den Blick: zwischen Anpassung und Auflehnung, Tradition und Aufbruch, Terror und Diplomatie. Im ZDF ist diese Dokumentation am Mittwoch, 26. Februar 2020, 0.45 Uhr, zu sehen.
Der Abzug der US-Truppen aus Nordsyrien im Oktober 2019 hat bei vielen Kurden für Bitterkeit gesorgt. In Deutschland, in der Türkei, in Syrien, im Irak oder im Iran kämpfen sie um ihre Identität, doch der Traum eines eigenen Staates ist in weite Ferne gerückt.
Die Dokumentation fragt bei kurdischen Organisationen nach und beleuchtet auch stammesgeschichtliche Zusammenhänge. Der Begriff "Kurd" umschrieb im Mittelalter Nomadenstämme, die weder Arabisch noch Türkisch sprachen. Die bis zu 500 verschiedenen kurdischen Stämme waren zum Großteil Nomaden und hatten untereinander wenig gemein. Im Laufe der Jahrhunderte bildete sich dennoch eine eigene kurdische Identität heraus - basierend auf kultureller und ethnischer Zugehörigkeit und gefestigt durch permanente Fremdherrschaft, der die Kurden in ihrer Geschichte unterworfen waren.
Die Kurdische Arbeiterpartei PKK tritt heute bei ihrem Kampf für einen eigenen Kurdenstaat am militantesten auf, auch wenn sie militärisch kaum Chancen gegen die türkische Armee hat. Spektakuläre Aktionen bis zu Selbstverbrennungen und terroristischen Anschlägen markierten über Jahrzehnte die Politik der PKK. Als Konsequenz aus diesen Gewalttaten gilt in Deutschland seit dem 26. November 1993 ein Betätigungsverbot für die PKK, seit 1998 wird sie von Deutschlands Innenbehörden als kriminelle Vereinigung eingestuft.
Quelle: "obs/ZDFinfo/Sertac Kayar"
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