Der Sprecher der Statistikbehörde, Ning Jizhe, warnte am Montag, dass "die Binnenwirtschaft unter dem dreifachen Druck eines Nachfragerückgangs, eines Angebotsschocks und schwächerer Erwartungen steht".
Auf das ganze Jahr gesehen wuchs die Industrieproduktion in China um 9,6 Prozent. Im Dezember waren es offiziell zwar nur noch 4,3 Prozent - Analysten hatten allerdings mit einem stärkeren Wachstumseinbruch gerechnet. Der chinesische Einzelhandel, der als Symbol für den Konsum gilt, verzeichnete im Dezember nur noch ein Wachstum von 1,7 Prozent gegenüber 3,9 Prozent im November.
China hatte in letzter Zeit mit einer Reihe an lokalen Lockdowns durch Coronavirus-Ausbrüche zu kämpfen. Außerdem kam es in wichtigen Industrieregionen zu Stromausfällen wegen Energieknappheit. Zudem verzeichnete das Land in den vergangenen Monaten einen Einbruch des wichtigen Immobilienmarktes - symbolisiert durch die Probleme des Immobilienentwicklers Evergrande. Regulatorische Maßnahmen beeinträchtigten außerdem das Wachstum in anderen Sektoren wie der Internetwirtschaft. Diese Auswirkungen waren vor allem in der zweiten Jahreshälfte zu spüren.
Das starke Jahreswachstum 2021 ist dennoch der beste Wert seit 2012. Die chinesische Wirtschaft übertraf damit die Zielsetzung der Führung in Peking von sechs Prozent deutlich. Vor allem im ersten Quartal war die Wirtschaft nach dem virusbedingten Rückgang 2020 deutlich gewachsen und verzeichnete ein Plus von 18,3 Prozent. Nachdem Chinas Wirtschaft jedoch im weiteren Verlauf des Pandemie-Jahres 2020 wieder aufholte und am Ende sogar als eine der wenigen Volkswirtschaften weltweit ein Wachstum von 2,3 Prozent verzeichnete, fiel das Wachstum in den übrigen Quartalen 2021 im Vergleich dazu schwächer aus.
fml
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