Neben dem Aufruf von 800 Menschen habe eine ähnlich große Zahl bereits eine Geldspende geleistet, schrieb Palmer weiter. "So ist das erforderliche Budget für einen Wahlkampf in nur einer Woche zusammen gekommen." Er werde sich um eine dritte Amtszeit bewerben.
Palmer zitierte eine Umfrage des Instituts Forsa, die er auf eigene Kosten in Auftrag gegeben habe. Demnach seien 68 Prozent der befragten Tübingerinnen und Tübinger mit seiner Arbeit als Oberbürgermeister zufrieden. Es falle ihm aber schwer, ohne die Unterstützung der Partei zu kandidieren, "der ich aus Überzeugung seit 25 Jahren angehöre", schrieb er. "Meine politische Heimat sind und bleiben die Grünen in Baden-Württemberg."
Die baden-württembergischen Grünen hatten bei ihrem Landesparteitag im Mai vergangenen Jahres ein Parteiausschlussverfahren gegen Palmer beschlossen. Der 49-Jährige hatte zuvor einen rassistischen Post über den früheren Fußballnationalspieler Dennis Aogo auf Facebook weiterverbreitet. Nach Palmers Angaben war sein Eintrag satirisch gemeint. Ermittlungen dazu wurden im September eingestellt. Bereits zuvor hatte der Politiker mit seiner Partei Konflikte wegen Äußerungen zur Flüchtlingspolitik und zu Corona-Maßnahmen.
Nun könnte es passieren, dass er gegen eine grüne Bewerberin kandidiert: Der Grünen-Stadtverband hatte nämlich im Oktober eine Urwahl zur Ermittlung des Oberbürgermeisterkandidaten beschlossen. Die Ortsvorsteherin des Tübinger Stadtteils Weilheim, Ulrike Baumgärtner, meldete bereits ihre Bewerbung an. Palmer regiert Tübingen seit 2007.
smb/cha
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