Hebestreit wies darauf hin, dass inzwischen eine ganze Reihe solcher Missbrauchstaten in der katholischen Kirche dokumentiert worden seien. "Es handelt sich um Erkenntnisse, die man so ähnlich schon aus anderen Zusammenhängen in den letzten Jahren erfahren konnte", sagte er.
Kürzlich hatte eine Münchner Kanzlei ihr Gutachten zum sexuellen Missbrauch im Erzbistum München und Freising seit dem Zweiten Weltkrieg vorgelegt. Darin bezifferten die Gutachter die Zahl der Opfer mit mindestens rund 500 und warfen sämtlichen dort tätigen Erzbischöfen seit Kriegsende, darunter neben Marx auch Joseph Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI., Fehlverhalten vor. Zudem belegt das Gutachten eine Kultur der Vertuschung von Seiten der Kirche; den Opfern sei wenig Beachtung geschenkt worden.
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