Taiwans Regierung hatte zuvor angekündigt, dass seine sportlichen Vertreter nicht an den Feierlichkeiten teilnehmen würden. Dies wurde mit Reiseproblemen und den strengen COVID-19-Maßnahmen rund um die Spiele in Chinas Hauptstadt begründet.
Das CTOC teilte nun mit, es habe "mehrere Mitteilungen" vom IOC erhalten, "in denen alle Delegationen für die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking aufgefordert werden, bei der Entsendung von Personal für die Eröffnungs- und Schlussfeier zu kooperieren."
Es fügte hinzu, dass es seinen Plan "anpassen" und "mit der Politik der Entsendung von Personal zu den Eröffnungs- und Abschlusszeremonien kooperieren" werde. Offen blieb zunächst, wie viele Vertreter der 15-köpfigen taiwanesischen Delegation, darunter drei Athletinnen und ein Athlet, an der Großveranstaltung teilnehmen werden. Ein Boykott der Zeremonie zumindest durch die taiwanesischen Offiziellen steht somit weiter im Raum.
China beharrt auf dem Standpunkt, der vorgelagerte Inselstaat Taiwan sei ein Teil seines Territoriums. Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping betonte im vergangenen Herbst, dass die Wiedervereinigung vollzogen werden müsse.
Taiwans Außenminister Josef Wu sagte in einem am Dienstag vom ZDF veröffentlichten Interview, es sei "offensichtlich, dass China Taiwan irgendwann angreifen möchte". Darauf müsse man vorbereitet sein, so Wu.
Nach Angaben des taiwanesischen Verteidigungsministeriums sind am 23. Januar 39 chinesische Kampfflugzeuge in die Luftverteidigungszone der Insel eingedrungen. Eine Gruppe von Demonstranten versammelte sich am Dienstag vor der Bank of China in Taipeh, um gegen die Austragung der Winterspiele in Peking zu demonstrieren.
Der Streit um die Souveränität Taiwans ist der Grund dafür, dass die Athleten des Landes bei Olympischen Spielen unter dem Namen Chinese Taipei (Chinesisch-Taipeh) antreten.
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