Der Anteil des Subtyps BA.2 in Deutschland lag in der zweiten Kalenderwoche laut dem jüngsten Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) bei 2,3 Prozent - nach 1,4 Prozent in der ersten Woche des Jahres. Zum Vergleich: Der Anteil der hierzulande vorherrschenden Omikron-Variante BA.1 lag in der zweiten Kalenderwoche bei 82,3 Prozent.
Die WHO betonte, dass es bisher nur wenige Erkenntnisse gebe, wie genau sich BA.2 von den bislang dominanten Subtypen BA.1 und BA.1.1 unterscheidet. Die zuständige Expertin Maria Van Kerkhove sagte, einige anfängliche Daten deuteten darauf hin, dass BA.2 "eine leicht erhöhte Wachstumsrate gegenüber BA.1" habe. Allerdings gebe es bisher "keine Anzeichen für eine Veränderung des Schweregrads" bei BA.2. Sie betonte jedoch, dass Covid-19 unabhängig vom Stamm weiterhin eine gefährliche Krankheit sei und die Menschen eine Ansteckung vermeiden sollten.
Zu einem ähnlichen Schluss kommt in Deutschland der Virologe Christian Drosten. Auch er geht auf Basis von Studien unter anderem aus Dänemark, wo BA.2 bereits die Oberhand gewonnen hat, von einer höheren Übertragbarkeit aus. Es gebe aber "keine Anzeichen", dass die Krankheitsschwere zunehme, sagte Drosten im NDR-Podcast "Das Coronavirus-Update".
Auch für Deutschland rechnet Drosten mit einem wachsenden Anteil von BA.2, dieser werde sich aber wegen der hierzulande geltenden Corona-Maßnahmen "langsamer erhöhen" als in anderen Ländern. Die Welle könnte dafür länger dauern.
Spätestens die Osterferien werden Drosten zufolge dem einen "Riegel vorschieben", weil die wärmeren Temperaturen die Corona-Lage entspannen und mit den Ferien Übertragungsnetzwerke vor allem in den Schulen durchbrochen würden. Ob bis dahin BA.2 "komplett das Feld übernommen hat", sei schwer vorauszusagen, betonte der Charité-Virologe.
Das hochansteckende Omikron-Virus macht laut WHO weltweit mittlerweile 93 Prozent aller gesammelten Coronavirus-Proben aus. Dies umfasst die Untervarianten BA.1, BA.1.1, BA.2 und BA.3. Demnach machen BA.1 und BA.1.1. - die ersten identifizierten Versionen - immer noch mehr als 96 Prozent der Omikron-Befunde aus, die in die Datenbank der globalen Wissenschaftsinitiative GISAID hochgeladen wurden.
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