An trüben Wintertagen wie im Moment fühlen sich vermutlich viele Menschen bedrückt und antriebslos. Häufig fällt dabei der Begriff „depressiv“, um schwankende Befindlichkeiten und Gemütszustände zu beschreiben. Aus medizinischer Sicht ist eine Depression eine ernste psychische Erkrankung. Prof. Dr. Udo Dannlowski, Leiter des Instituts für Translationale Psychiatrie, erforscht sie und definiert im Podcast, wo die Grenze zwischen Niedergeschlagenheit und Krankheit verläuft. In der Regel wird es ernst, wenn die Symptome über einen längeren Zeitraum andauern. „Wenn man nicht mehr am Alltag teilnehmen kann, ist es an der Zeit, einen Arzt aufzusuchen“, betont der Mediziner und Psychologe. Die Auslöser für die Krankheit sind vielfältig. Sowohl biologische als auch soziale Faktoren können eine Rolle spielen. „Häufig treten Depressionen auf, wenn es in der Biografie zu Brüchen kommt“, schildert Udo Dannlowski.
Im Podcast erklärt er zudem, wie die Behandlung aussieht, warum die Vorurteile gegenüber Medikamenten in der Regel unbegründet sind und mit welchen Mitteln sich Menschen vor einer Depression schützen können. Schließlich berichtet der Wissenschaftler von aktuellen Forschungserkenntnissen – beispielsweise von den neurologischen Auswirkungen einer Depression: „Bei depressiven Personen sehen wir durchaus Veränderungen im Gehirn. So weisen beispielsweise die Areale, die mit Lernen, Konzentration oder Gefühlsregulation assoziiert sind, strukturelle Störungen auf.“
WWU Münster