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300 Migranten aus Seenot gerettet

Laut Sea-Eye wurde die "Alan Kurdi" am Samstagmorgen zu einem Seenotfall gerufen und rettete 62 Menschen aus einem Schlauchboot in akuter Seenot


Die deutsche "Alan Kurdi" und ein weiteres Rettungsschiff haben am Wochenende im Mittelmeer mehr als 300 Menschen aus Seenot gerettet. Wie die Regensburger Hilfsorganisation Sea-Eye am Samstag mitteilte, nahm die "Alan Kurdi" 78 Menschen aus zwei seeuntüchtigen Booten an Bord. Das Rettungsschiff "Ocean Viking" barg nach Angaben der Hilfsorganisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen bis Sonntag 223 Bootsflüchtlinge, darunter Schwangere und Kinder.

Laut Sea-Eye wurde die "Alan Kurdi" am Samstagmorgen zu einem Seenotfall gerufen und rettete 62 Menschen aus einem Schlauchboot in akuter Seenot. Es sei bereits Wasser in das Boot eingedrungen. Unter den Geretteten seien acht Frauen und sieben Kinder, darunter ein sechs Monate altes Baby, teilte die deutsche Hilfsorganisation mit. Wenig später habe die Besatzung 16 Menschen aus einem weiteren seeuntüchtigen Boot in Sicherheit gebracht.

Kurz nach der Rettung habe ein Schiff der libyschen Küstenwache die "Alan Kurdi" angewiesen, die libysche Such- und Rettungszone zu verlassen. "Die sogenannte libysche Küstenwache behandelt eine Such- und Rettungszone wie ein Territorialgewässer, bedrängt wiederholt zivile Rettungskräfte und erteilt unrechtmäßige Anweisungen", kritisierte die Einsatzleiterin an Bord der "Alan Kurdi", Johanna Pohl.

Die "Ocean Viking" wartete am Sonntag mit 223 Geretteten an Bord auf die Erlaubnis Italiens, einen sicheren Hafen ansteuern zu dürfen, berichteten italienische Medien. Das Schiff war den Bootsflüchtlingen in mehreren Rettungsaktionen zu Hilfe gekommen, zuletzt in der Nacht zum Sonntag vor Malta. Dort wurden 72 Menschen aus einem überfüllten Boot gerettet.

Jedes Jahr versuchen tausende Migranten über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Dabei starben in den vergangenen Jahren nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mindestens 19.164 Menschen, davon 1283 im vergangenen Jahr.

yb/jes

© Agence France-Presse