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Authentische Gedenkorte halten Erinnerung an das Unfassbare wach

Anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung der Häftlinge des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 hat Kulturstaatsministerin Monika Grütters auf den großen Stellenwert der Erinnerungskultur hingewiesen


BPA: Kulturstaatsministerin Monika Grütters betonte: „Die offene und schonungslose Auseinandersetzung mit den Menschheitsverbrechen der Nationalsozialisten und das breite gesellschaftliche Bewusstsein für die Verantwortung, die daraus erwächst, gehören heute zu den hart erkämpften, moralischen Errungenschaften unseres Landes. Deutschland darf nie wieder ein Land sein, in dem Hass und Hetze gegen Minderheiten auf eine schweigende Mehrheit stoßen. Das müssen wir einem breiten Publikum immer wieder deutlich machen.“

Monika Grütters weiter: „Authentische Orte halten die Erinnerung an das Unfassbare wach. Die steigenden Besucherzahlen in vielen NS-Gedenkstätten und –Dokumentationszentren zeigen das große Interesse gerade auch in den Schulen an diesem Bildungsangebot. Es ermöglicht, sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen und Bezüge zu gegenwärtigen Fragestellungen und der eigenen Lebenswelt herzustellen. Wir dürfen auch heute nicht wegschauen, wenn Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung um sich greifen.“

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) fördert in diesem Jahr bedeutsame NS-Gedenkeinrichtungen institutionell mit mehr als 26,2 Millionen Euro – eine Steigerung von etwa 20 Prozent gegenüber dem Beginn der Legislaturperiode 2017. Anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung der Konzentrationslager stellt die BKM zusätzlich Sondermittel in Höhe von 1,2 Millionen Euro für Gedenkveranstaltungen zur Verfügung und macht es möglich, dass noch lebende ehemalige Häftlinge der Konzentrationslager und ihre Angehörigen an den Gedenkveranstaltungen in Deutschland teilnehmen.

Mit dem Programm „Jugend erinnert“ unterstützt die Kulturstaatsministerin außerdem rund 30 Projekte, mit denen
NS-Gedenkstätten und Dokumentationszentren neuartige Ansätze für die pädagogische Arbeit mit jungen Menschen entwickeln und ausprobieren. Für dieses Programm stehen bis 2022 jährlich weitere 5 Millionen Euro bereit.
Monika Grütters: „Wir haben ‚Jugend erinnert‘ gestartet, weil wir in der Gedenkstättenarbeit weiter experimentelle und innovative Wege gehen müssen. Wir wollen noch stärker neue Zielgruppen wie zum Beispiel Zuwanderer erreichen. Damit stärken wir ein kritisches Geschichtsbewusstsein und können über gesellschaftliche Grundlagen und Werte wie Demokratie und Rechtsstaatlichkeit diskutieren.“
Am Montag, 27. Januar 2020, nimmt Kulturstaatsministerin Monika Grütters an dem Benefizkonzert zum Gedenken an den
75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz in der Staatsoper Unter den Linden teil. Zu Beginn halten Bundeskanzlerin Angela Merkel und der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki Grußworte. Der Erlös des Abends kommt der Auschwitz-Birkenau Foundation zugute.