Der Geschäftsführer der Leipziger Messe, Martin Buhl-Wagner, erklärte, er habe sich sehr über das Signal der Politik gefreut, Messen und Kongresse wieder zu erlauben. "Leider sehen sich viele Aussteller und Ausstellerinnen aufgrund der Unwägbarkeiten der Pandemie aktuell nicht in der Lage, für eine solch große Publikumsveranstaltung zuverlässig zu planen." Die volatile pandemische Lage führe zu personellen Engpässen bei sehr vielen Ausstellern.
Die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs, erklärte, die Absage der Leipziger Buchmesse sei "ein schwerer Schlag für die Branche". Viele Verlage hätten sich wegen der Unplanbarkeit durch die Omikron-Variante aber außerstande gesehen, eine feste Zusage zu geben. In den vergangenen beiden Jahren war die Leipziger Buchmesse wegen geltender Einschränkungen des öffentlichen Lebens im Zuge der Corona-Pandemie ausgefallen.
Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) bedauerte die Absage. "Gerade in dieser schnelllebigen Zeit mit häufig hitzig geführten Debatten brauchen wir Veranstaltungen wie die Buchmesse und das angeschlossene Festival 'Leipzig liest' als Orte der Begegnung, des Nachdenkens und des sachlichen Miteinanders", erklärte er. Eine Verschiebung der Buchmesse mit ihren zuletzt mehr als 2500 Ausstellern sei allerdings organisatorisch nicht möglich gewesen.
Die Leipziger Buchmesse hatte zuletzt etwa 280.000 Besucher, nur die Frankfurter Buchmesse ist größer. Diese soll vom 19. bis 23. Oktober stattfinden. Auch im vergangenen Jahr fand die Frankfurter Buchmesse statt - mit 36.000 Fachbesuchern und 37.500 Lesern in deutlich kleinerer Form, dafür aber als erste große Präsenzveranstaltung der internationalen Buchbranche während der Corona-Pandemie.
ran/cfm
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